Ägypten und EU starten milliardenschweren Investitionsplan gegen Wirtschaftskrise

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Durch Ernst Müller
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Flaggen der Europäischen Union und Ägyptens mit Wirtschaftssymbolen.

BerlinÄgypten und die EU veranstalteten eine Investitionskonferenz, um Kairo bei der Bewältigung von Inflation und Devisenknappheit zu unterstützen. Sie unterzeichneten mehrere Abkommen, die sich auf Arbeitsplätze, Impfstoffproduktion, Ernährungssicherheit und nachhaltige Entwicklung konzentrieren.

Wichtige Abkommen unterzeichnet:

  • Investitionsverträge im Wert von 40 Milliarden Euro (42,8 Milliarden USD)
  • Zweiseitige Kooperationsvereinbarungen mit der EU

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach über die verstärkte Partnerschaft zwischen Ägypten und der EU. Sie betonte, dass in den ersten 100 Tagen bereits bedeutende Fortschritte erzielt wurden. Von der Leyen hob auch die Notwendigkeit von Investitionen sowohl seitens der Regierung als auch der privaten Sektoren hervor.

Ägypten führt seit 2016 wirtschaftliche Reformen durch, um Kredite vom IWF zu erhalten. Diese Reformen umfassen die Flexibilisierung der Landeswährung, die Reduzierung staatlicher Subventionen auf wichtige Güter, Kürzungen bei öffentlichen Investitionen und die Förderung privater Unternehmen. Kürzlich hat Ägypten erneut die Währung flexibler gestaltet und im März den Leitzins deutlich angehoben. Jetzt ist der US-Dollar über 47 Pfund wert, verglichen mit etwa 31 Pfund zuvor.

Die neuen Wirtschaftspolitiken zielen darauf ab, die Inflation zu senken und ausländische Investitionen anzuziehen. Sie erfüllen auch die Anforderungen des IWF, um den Rettungskredit für Ägypten von 3 Milliarden auf 8 Milliarden Dollar zu erhöhen. Allerdings haben diese Maßnahmen für viele Ägypter Schwierigkeiten durch steigende Preise gebracht. Offizielle Daten zeigen, dass fast 30 % der Ägypter in Armut leben.

Die Investitionsvereinbarung der EU wird von Menschenrechtsgruppen wegen der schlechten Menschenrechtslage in Ägypten kritisiert. Es gibt wachsende Besorgnis, dass wirtschaftliche Probleme und Konflikte in benachbarten Ländern mehr Migranten nach Europa treiben könnten. Mehr als ein Dutzend Menschenrechtsorganisationen, darunter Human Rights Watch und Amnesty International, fordern, dass die EU ihre finanzielle Unterstützung an klare Verbesserungen der Menschenrechtslage in Ägypten knüpft. Diese Gruppen wollen konkrete und zeitnahe Fortschritte in der Menschenrechtssituation des Landes sehen.

Seit über zehn Jahren unterdrücken die ägyptischen Behörden jegliche Oppositionsbewegungen. Menschenrechtsorganisationen fordern von westlichen Regierungen, ihre finanzielle Unterstützung an Fortschritte im Bereich der Menschenrechte zu knüpfen. Trotz dieser Probleme konzentriert sich die ägyptische Regierung weiterhin auf wirtschaftliche Reformen und internationale Partnerschaften.

Die Zusammenarbeit mit der EU ist ein bedeutender Schritt, um Ägyptens wirtschaftliche Probleme anzugehen. Die umfangreichen Investitionen aus Europa sollen dem Land dringend benötigtes Kapital und Know-how bringen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Maßnahmen zu einer starken Erholung der ägyptischen Wirtschaft führen werden. Für den Moment markiert diese Partnerschaft eine neue Phase in Ägyptens Bemühungen, seine Finanzen zu stabilisieren und Wachstum zu fördern.

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