Auf der Suche nach Bildungsfrieden: Chinesische Familien ziehen nach Thailand

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Durch Ernst Müller
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Chinesische Schulbücher in friedlichem thailändischem Garten weggeworfen.

BerlinImmer mehr chinesische Familien ziehen nach Thailand, um dem stressigen Bildungssystem in China zu entkommen. Diese Entwicklung hat in letzter Zeit zugenommen, was darauf hinweist, dass immer mehr Menschen mit dem strengen Schulumfeld in China unzufrieden sind. Gründe für den Umzug sind unter anderem geringere Kosten, andere Unterrichtsmethoden und ein anderer Lebensstil.

Viele chinesische Mittelstandsfamilien bevorzugen thailändische Schulen, da diese günstiger sind als Privatschulen in Peking und Shanghai. Zudem bietet Thailand ein entspannteres Lebenstempo und ist sehr gastfreundlich gegenüber Chinesen. Dies gibt den Eltern ein Gefühl von Sicherheit und bietet ihren Kindern eine stabile Umgebung.

In Thailand ist besonders Chiang Mai sehr beliebt. Die internationalen Schulen der Stadt, wie die Lanna International School, ziehen Familien aufgrund ihres ausgewogenen Bildungsansatzes an. Das gestiegene Interesse beruht hauptsächlich auf zwei Faktoren:

  • Niedrigere Studiengebühren und Lebenshaltungskosten
  • Eine bessere Work-Life-Balance für Kinder und Eltern

Chinesische Eltern geben häufig ihre Jobs auf, um ihre Kinder in der Schule zu unterstützen, ein Ansatz, der als "Peidu" oder "begleitetes Lernen" bezeichnet wird. Diese Konzentration auf den schulischen Erfolg setzt Familien unter erheblichen Druck und führt oft zu einem Gefühl von Überlastung und Erschöpfung.

In Thailand müssen Schüler nicht so viel auswendig lernen oder Hausaufgaben machen wie in China. Sie haben mehr Zeit für Hobbies und neue Aktivitäten. Diese Veränderung ist vorteilhaft für Schüler und Eltern. Eltern beginnen, schlechte Noten nicht als großes Problem, sondern als Möglichkeit zur Verbesserung zu sehen.

Dieser Trend könnte große Auswirkungen haben. Sollte er anhalten, könnte China seine Schulpolitik ändern. Die Verantwortlichen müssten dann überlegen, den Fokus weniger auf hohe Noten und mehr auf andere Entwicklungsbereiche zu legen. Außerdem könnten mehr chinesische Familien, die nach Orten wie Chiang Mai ziehen, die lokale Wirtschaft stärken und Schulen sowie Unternehmen vor Ort beeinflussen.

Immer mehr chinesische Familien sind der Meinung, dass Erfolg nicht nur durch hohe Testergebnisse definiert wird. Sie wünschen sich für ihre Kinder ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bildung und Lebensstil. Viele Familien der Mittelschicht entscheiden sich daher für eine sanftere Lernumgebung in Thailand, was ihre veränderten Prioritäten widerspiegelt.

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