Brandenburgs Wahlreise: Ein Rückblick seit 1990
BerlinSeit der Wiedergründung Brandenburgs im Oktober 1990 hat die SPD stets die Ministerpräsidenten gestellt. Der erste war Manfred Stolpe, der die längste Amtszeit von 4255 Tagen vorweisen kann. Matthias Platzeck regierte 4052 Tage und Dietmar Woidke folgt dicht dahinter. Am 1. Oktober könnte Woidke Platzeck überholen.
Die Wahlbeteiligung war in Brandenburg überwiegend niedrig. 1990 und 2019 gaben knapp über zwei Drittel der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Der Tiefpunkt war 2014 mit nur 47,1 Prozent.
Andere Entwicklungen:
- Die CDU erhielt 1990 knapp 30 Prozent der Stimmen, zuletzt nur etwa 16 Prozent.
- Die PDS/Linke erreichte 2004 fast 28 Prozent, seitdem sinkt ihre Beliebtheit.
- Seit 2009 sind Bündnis 90/Die Grünen im Landtag.
- Die AfD ist seit 2014 im Landtag und wurde 2019 zweitstärkste Kraft.
Die Zahl der Briefwähler ist von 3,7 Prozent (1990) auf 23,1 Prozent (2019) gestiegen. Während der Pandemie nahmen viele erstmals diese Möglichkeit wahr.
Der Frauenanteil im Landtag ist rückläufig, besonders durch die Schwäche der Linken, die zuvor einen hohen Frauenanteil hatten. 14 Parteien treten zur Wahl am 22. September an, viele davon erstmals.
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