Forschung: Meeresfrüchte und Algen unter Offshore-Windturbinen angebaut

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Offshore-Windturbinen mit Algen und Meeresfrüchten darunter.

BerlinKriegers Flak erzeugt über 600 Megawatt Strom und versorgt damit 600.000 Haushalte. Seine 72 Turbinen liefern saubere Energie für Dänemark und Deutschland. Forscher haben eine weitere mögliche Nutzung für das 132 Quadratkilometer große Gebiet entdeckt.

Der Raum zwischen den Windturbinen wird jetzt für die Meeresfrüchtezucht genutzt. Zwischen den Turbinen befinden sich vier 400-Meter-Leinen, an denen Algen und Miesmuscheln angebaut werden. Kürzlich wurden die Algen zum ersten Mal geerntet.

Algen und Muscheln sind besonders, weil sie keine Düngemittel benötigen. Sie beziehen ihre Nährstoffe aus dem Meer und erzeugen gesunde Lebensmittel. Forschungen der Universität Aarhus zeigen, dass wir jährlich eine große Menge frischen Meeresfrüchte produzieren könnten, indem wir nur einen kleinen Teil der Windparkflächen in Dänemark nutzen. Der Anbau von Muscheln und Algen kann zudem die Wasserqualität verbessern und den Kohlenstoffgehalt im Wasser verringern.

Vorteile dieser Anbaupflanzen umfassen:

  • Kein Bedarf an Düngemitteln
  • Verbesserung der Wasserqualität
  • Kohlenstoffbindung
  • Erzeugung gesunder Lebensmittel

Dr. Marianne Bruhn von der Universität Aarhus stimmt diesen Ergebnissen zu. Sie erklärt, dass Algen und Muscheln Emissionen binden, statt sie zu emittieren. Ihrer Meinung nach ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Regelungen zu schaffen, die Unternehmen helfen, Meeresgebiete effektiver zu nutzen. Europäische Länder steigern außerdem die saubere Energiegewinnung durch Windkraftanlagen in der Nordsee.

1991 baute Dänemark den ersten Offshore-Windpark. Heute erzeugen Windturbinen fast die Hälfte des dänischen Stroms. Um Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern, werden neun europäische Länder ihre Windkraftleistung bis Ende des Jahrzehnts auf 120 Gigawatt erhöhen und streben bis 2050 eine Leistung von 300 Gigawatt an.

Tim Wilms, ein Experte für Biowissenschaften bei Vattenfall, sieht großes Potenzial in der ungenutzten Fläche innerhalb von Turbinen. Er schlägt vor, die Nutzung von Turbinen in einigen Bereichen mit einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion zu kombinieren. In anderen Regionen könnte man auf Offshore-Solarenergie setzen.

Multifunktionale Räume gewinnen an Beliebtheit. Experten meinen, dass sie mehr Vorteile bieten. Wir können gleichzeitig Lebensmittel produzieren und saubere Energie erzeugen. Mit dem Wachstum von Windparks entstehen neue Möglichkeiten für innovative Ideen. In Zukunft könnten wir vermehrt Unterwasserfarmen haben. So könnten wir unsere Bedürfnisse nach Nahrung und Energie auf nachhaltigere Weise decken.

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