Tebboune vor sicherem Sieg bei Algeriens Wahl am Samstag

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Durch Johannes Müller
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Leeres Wahllokal mit Wahlurne und algerischer Flagge

BerlinDer algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune, der schon älter ist, wird am Samstag voraussichtlich eine zweite Amtszeit gewinnen. Er wurde im Dezember 2019 Präsident, nachdem Abdelaziz Bouteflika nach großen Protesten gegen seine 20-jährige Herrschaft und die Korruption in seiner Regierung zurücktrat. Die Übergangsregierung, die aus Bouteflikas Unterstützern bestand, führte in jenem Jahr Wahlen durch. Tebboune wurde gewählt, obwohl Bedenken hinsichtlich der Fairness der Wahl bestanden.

Vor den Wahlen hat sich Tebboune als unabhängiger Kandidat präsentiert, der die Reformen fortsetzen möchte. In seiner ersten Amtszeit konzentrierte sich der 78-jährige Staatschef darauf, die Stabilität eines Landes mit einer komplexen politischen Vergangenheit zu sichern. Mehrere politische Parteien, darunter die bedeutende Nationale Befreiungsfront, unterstützen Tebboune und unterstreichen damit seine starke Position in der algerischen Politik.

Wichtige Punkte rund um die Wahl umfassen:

  • Niedrige Wahlbeteiligung bei Tebboune’s erster Wahl mit nur 39,9%.
  • Weit verbreitete Boykotte aufgrund von Ängsten vor anhaltender Korruption und Militärmacht.
  • Zwei Oppositionskandidaten zugelassen, beide betonen die Wichtigkeit einer hohen Wahlbeteiligung.
  • Oppositionskandidaten verlagern ihren Fokus auf die Parlamentswahlen 2025.

Tebboune konzentriert sich in seiner Kampagne darauf, Algerien stabil zu halten und Reformen voranzutreiben. Er verspricht, das Land wieder auf den richtigen Kurs zu bringen und strebt nach einer höheren Wahlbeteiligung, um seine Legitimität im In- und Ausland zu untermauern. Sein Bestreben nach mehr Wählerbeteiligung unterstreicht die Bedeutung der öffentlichen Unterstützung in der politischen Landschaft Algeriens, wo der Erfolg nicht nur von der Anzahl der Stimmen abhängt.

Die Oppositionskandidaten, Abdelali Hassani Cherif und Youcef Aouchiche, streben nach mehr als nur der Präsidentschaft. Cherif von der Islamischen Bewegung für den Frieden gewinnt junge Wähler durch Versprechen von Arbeitsplätzen und besserer Bildung. Aouchiche von der Front der Sozialistischen Kräfte setzt sich für Menschenrechte wie Pressefreiheit und bürgerliche Freiheiten ein. Beide bereiten sich auf die Parlamentswahlen 2025 vor, bei denen der Gewinn von Sitzen Staatliche Gelder und mehr Einfluss bedeutet.

Algerier stehen vor einer komplexen politischen Lage, geprägt von steigenden Preisen, Unzufriedenheit mit der Regierung und einem Boykott einiger wichtiger Gruppen. Viele potenzielle Wähler sind der Ansicht, dass die Wahlen lediglich dazu dienen, Tebboune an der Macht zu halten und die Kontrolle des Militärs fortzusetzen. Obwohl Cherif und Aouchiche interessante Ansätze haben, haben sie Tebboune bisher nicht offen kritisiert, was zeigt, dass sie in diesem schwierigen politischen Klima vorsichtig agieren.

Diese Wahl verdeutlicht Algeriens Kampf zwischen dem Wunsch nach echtem Wandel und dem starken Einfluss seiner politischen und militärischen Führer. Für viele geht es weniger darum, einen neuen Anführer zu wählen, als vielmehr darum, langfristig ein gerechtes und offenes politisches System zu schaffen. Die Ergebnisse an diesem Wochenende mögen nicht überraschend sein, tragen jedoch zu den fortlaufenden politischen Veränderungen in Algerien bei.

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