Albaner wählen neuen Bürgermeister in Himara: Streit um Land und Ethnizität

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Wahlzettel und gespannte Albanien-Griechenland-Flaggensymbole

BerlinAlbaner in Himara wählen einen neuen Bürgermeister bei einer Wahl, die aufgrund ethnischer Fragen viel Aufmerksamkeit erhält. Die Kandidaten sind Vangjel Tavo von der Sozialistischen Partei und Petraq Gjikuria von der Koalition „Zusammen Gewinnen“. Beide Kandidaten stammen aus der lokalen griechischen Minderheit.

Wichtige Fakten zur Wahl:

  • Vangiel Tavo steht für die regierende Sozialistische Partei.
  • Petraq Gjikuria wird von einer 10-Parteien-Koalition unterstützt.
  • In Himara sind 23.000 Wähler stimmberechtigt.
  • Es gibt 36 Wahllokale.

Ihre Kampagnen konzentrieren sich auf Eigentumsrechte. Die wirtschaftliche Zukunft der Region ist eng mit dem wachsenden Tourismussektor Albaniens verknüpft, wodurch Eigentumsfragen von großer Bedeutung sind. In den frühen 1990er Jahren, nach dem Ende des kommunistischen Regimes in Albanien, wurde das vom Staat enteignete Eigentum neu verteilt, was zu Streitigkeiten darüber führte, wem das Land tatsächlich gehört. In Himara gibt es zudem Behauptungen, dass die Landverteilung ungerecht auf Basis der ethnischen Zugehörigkeit erfolgte, was die Situation weiter verkompliziert.

Tavo möchte das von Premierminister Edi Rama gestartete Projekt abschließen und den Bewohnern von Himara Eigentumszertifikate übergeben. Gjikuria hingegen verspricht, die Eigentumsrechte der Einwohner besser zu schützen. Da die Sozialisten bereits die Kontrolle über die Stadtverordnetenversammlung haben, wird Gjikurias Vorhaben jedoch erschwert.

Fredi Beleris gewann die Wahl im letzten Jahr knapp, wurde jedoch festgenommen und später schuldig gesprochen. Die albanischen Behörden entzogen ihm sein Amt als Bürgermeister unter Berufung auf die Unabhängigkeit der Justiz. Beleris behauptet, die rechtlichen Schritte gegen ihn seien politisch motiviert, um Himara unter sozialistischer Kontrolle zu halten. Er wurde vorübergehend freigelassen, um an einer Sitzung des Europäischen Parlaments teilzunehmen, hat aber keinen rechtlichen Schutz durch die EU, da Albanien kein EU-Mitglied ist.

Diese Wahl betrifft nicht nur lokale Themen, sondern auch die Beziehungen zwischen Albanien und Griechenland. Ethnische Griechen in Albanien fordern mehr Repräsentation und eine faire Behandlung. Das Ergebnis dieser Wahl wird nicht nur die Führung von Himara bestimmen, sondern könnte auch geopolitische Beziehungen in der Region beeinflussen.

Eigentumsrechte, ethnische Vorurteile und politische Beweggründe machen diese Wahl von großer Bedeutung. Diese Themen spiegeln größere Probleme in der albanischen Gesellschaft und Regierung wider. Die Einwohner von Himara stehen vor einer wichtigen Entscheidung, die die Zukunft ihrer Gemeinschaft beeinflussen könnte.

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