Missbrauchsskandal: schwere Kinderschutzmängel in malaysischen Wohlfahrtsheimen aufgedeckt
BerlinBerichte über sexuellen und körperlichen Missbrauch in islamischen Wohlfahrtseinrichtungen in Malaysia haben ernsthafte Mängel im Kinderschutzsystem des Landes ans Licht gebracht. Eine Gruppe von 38 Kinderrechtsaktivisten, Menschenrechtsorganisationen und Sozialarbeitern fordert schnelles Handeln, um die Qualität und Reichweite der Kinderschutzdienste zu verbessern.
Nationalpolizeichef Razarudin Ismail hat erschreckende Einzelheiten enthüllt, darunter Fälle von sexuellem Missbrauch durch Betreuer und erzwungenen Missbrauch unter Kindern. Die Opfer, die zwischen einem und 17 Jahren alt sind, wurden medizinisch nicht versorgt und körperlich bestraft, etwa indem sie mit heißen Metallen verbrannt wurden. Diese Kinder sind seit ihrer Geburt in diesen Heimen und wurden der Global Ikhwan Gruppe, die ihre Eltern beschäftigte, zur Loyalität erzogen.
Global Ikhwan betreibt verschiedene Geschäfte in über 20 Ländern und beschäftigt etwa 5.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2011 sorgten seine umstrittenen Projekte, vor allem der "Gehorsame Ehefrauen Club", für öffentliche Empörung. Obwohl die Organisation versprach, sich von der verbotenen Al-Arqam-Gruppe zu distanzieren, gibt es weiterhin Bedenken, dass ähnliche Aktivitäten in den Städten stattfinden.
Wichtige Probleme, die durch diesen Skandal aufgedeckt wurden, sind:
Kindermissbrauch und Ausbeutung für Spendengelder. Systematische Vernachlässigung und Menschenhandel mit Kindern. Mangelnde medizinische Versorgung und körperliche Bestrafungen. Unzureichende Überwachung und Regulierung von Pflegeheimen.
Die malaysische Menschenrechtskommission ist besorgt darüber, dass dieser offensichtliche Missbrauch jahrelang unbemerkt blieb. Obwohl in Selangor mehrere Heime betrieben wurden, waren nur zwei offiziell als islamische Schulen registriert. Dies wirft die Frage auf, ob genügend Kontrollen existieren. Die Kommission befürchtet zudem, dass in anderen Teilen des Landes möglicherweise Missbrauchsfälle nicht gemeldet werden, da Global Ikhwan an vielen Orten vertreten ist.
Malaysia gilt als ein gemäßigtes muslimisches Land, betrachtet jedoch nicht genehmigte islamische Lehren mit Vorsicht. Die Regierung befürchtet, dass diese Lehren Probleme verursachen könnten, da zwei Drittel der 34 Millionen Einwohner Muslime sind. Diese vorsichtige, aber langsame Herangehensweise könnte dazu geführt haben, dass Missbräuche in Wohlfahrtseinrichtungen unbemerkt blieben.
Bessere Gesetze und Regeln sind notwendig, um solche schrecklichen Ereignisse zu verhindern. Strengere Kontrollen, gründliche Untersuchungen und mehr Schulungen für Jugendschutzmitarbeiter können dabei helfen. Es ist ebenso wichtig, Kindern sichere Wege zur Meldung von Missbrauch zu bieten und auf diese Meldungen schnell zu reagieren.
Die Bevölkerung muss Vertrauen in den Kinderschutz haben, und dieses Vertrauen entsteht durch klare und wirksame Maßnahmen. Der jüngste Skandal hat gezeigt, dass Malaysia dringend eine zentrale Datenbank für Pflegeheime benötigt, regelmäßige Überprüfungen sowie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden. Diese Probleme zu lösen, wird dazu beitragen, einen sichereren Ort für die gefährdetsten Kinder des Landes zu schaffen.
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