Regierung Yunus hebt Verbot der Jamaat-e-Islami zur Stabilisierung auf

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Bangladesch-Flagge mit Stabilitätssymbol und aufgehobenem Verbotsschild

BerlinDie Übergangsregierung Bangladeschs unter der Führung von Muhammad Yunus hat das Verbot der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami aufgehoben. Diese Entscheidung löst gemischte Reaktionen aus. Yunus versucht durch diesen Schritt politische Stabilität wiederherzustellen und gleichzeitig Herausforderungen wie die geringe Moral der Polizeikräfte und schwerwiegende Umweltkrisen zu bewältigen.

Wichtige Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen:

  • Das Verbot wurde ursprünglich von der vorherigen Premierministerin Sheikh Hasina verhängt und als politisch motiviert kritisiert.
  • Menschenrechtsgruppen und Oppositionsparteien argumentieren, dass das Verbot eine Ablenkung von Anschuldigungen staatlicher Gewalt sei.
  • Die Regierung Yunus steht vor einer destabilisierten politischen Landschaft, die einen integrativen politischen Dialog erfordert.

Yunus' Regierung steht vor politischen Herausforderungen. Der Rechtsberater Asif Nazrul erklärte, dass Hasina die Jamaat-e-Islami aus politischen Gründen verboten habe, nicht wegen der Überzeugungen der Gruppe. Mirza Fakhrul Islam Alamgir von der Bangladesh Nationalist Party kritisierte Hasina ebenfalls und sagte, das Verbot sei eine Ablenkung von den Verfehlungen der Regierung, insbesondere während gewalttätiger Proteste.

Die jüngste Aufhebung des Verbots ist von großer Bedeutung für Bangladesch. Polizei und Regierung haben nach Angriffen von Demonstranten große Schwierigkeiten. Die Situation wird durch eine schwere Sturzflut in den östlichen Regionen verschärft, bei der mindestens 27 Menschen ums Leben kamen und die die Ressourcen der Regierung weiter belastet.

Sheikh Hasinas Amtszeit ist von Vorwürfen autoritärer Herrschaft geprägt. Tausende Oppositionsführer wurden vor der Januarwahl verhaftet, was ihr half, eine weitere Amtszeit zu sichern. Menschenrechtsgruppen werfen ihr häufig vor, Sicherheitskräfte und das Justizsystem zu nutzen, um politische Gegner zum Schweigen zu bringen. Sie bestreitet diese Anschuldigungen, doch das Verbot von Jamaat-e-Islami war Teil ihrer umfassenderen Strategie gegen ihre politischen Rivalen.

Jamaat-e-Islami: Ein Blick auf eine umstrittene Geschichte

Die Geschichte der Jamaat-e-Islami ist vielschichtig. Die Partei wurde 1941 während der britischen Kolonialzeit gegründet und widersetzte sich 1971 der Gründung Bangladeschs. Während des Unabhängigkeitskrieges unterstützte sie das pakistanische Militär mit Milizen, was zahlreiche Todesopfer und Vertreibungen zur Folge hatte. Seit 2013 sehen sich ihre Führer schweren Strafen gegenüber, einschließlich Hinrichtungen wegen Kriegsverbrechen. Jugend- und Zivilgesellschaftsgruppen fordern strenge Bestrafungen für ihre Taten im Jahr 1971.

Die Entscheidung von Yunus, das Verbot aufzuheben, signalisiert eine Öffnung für die Einbindung verschiedener Gruppen in die Politik und die Diskussion über aktuelle Probleme, insbesondere in Krisenzeiten. Diese Änderung könnte Jamaat-e-Islami in die Mitte der politischen Landschaft rücken, birgt jedoch auch das Risiko, alte Spannungen wegen der Vergangenheit der Partei wieder aufleben zu lassen. Die Regierung von Yunus muss äußerst vorsichtig agieren, um die Stabilität zu wahren.

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