Impfungen könnten Ihr Gedächtnis vor den Auswirkungen von COVID-19 schützen
BerlinSeit Beginn der COVID-19-Pandemie haben 10 bis 30 Prozent der Menschen Probleme mit klaren Denken. Dazu gehören Schwierigkeiten bei der Konzentration, Gehirnnebel und Gedächtnisprobleme. Forscher wollten herausfinden, warum das so ist. Dabei entdeckten sie, dass ein Protein namens Interleukin-1 beta (IL-1β) dafür verantwortlich sein könnte.
Forscher der Western University und der Washington University School of Medicine in St. Louis haben in einer Studie, die in Nature Immunology veröffentlicht wurde, untersucht, ob Impfstoffe einem Gedächtnisverlust nach COVID-19 vorbeugen können. Dr. Robyn Klein, Professorin an der Schulich School of Medicine & Dentistry, war Teil des Teams. Sie verwendeten Nagetiere, um die Auswirkungen von COVID-19 auf das Gehirn zu erforschen.
Hier ist, was die Untersuchungen ergaben:
- Das Virus dringt nicht in das zentrale Nervensystem ein.
- Erhöhte IL-1β-Spiegel im Gehirn festgestellt.
- Verlust der Neurogenese, also der Bildung neuer Neuronen.
- Gedächtnisverlust im Zusammenhang mit höheren IL-1β-Spiegeln.
Das Team entdeckte, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 die Menge an IL-1β erhöhte. Dieses Protein beeinflusst das Immunsystem. Hohe Konzentrationen von IL-1β führten zu Gedächtnisverlust und einer verminderten Bildung neuer Neuronen.
Anschließend untersuchten die Forscher, ob Impfstoffe helfen könnten. Sie analysierten geimpfte Nagetiere und stellten fest, dass eine Impfung mit weniger kognitiven Problemen in Verbindung stand. Die Impfung schien:
- Reduziert Gehirnentzündungen.
- Senkt IL-1β-Werte.
- Verringert Gedächtnisverlust.
Klein betont, dass wir noch viel lernen müssen. Um zu verstehen, wie Impfstoffe auf diese Weise wirken, benötigen wir weitere Forschung. Der im Experiment verwendete Impfstoff unterscheidet sich von den aktuell verfügbaren. Es ist entscheidend herauszufinden, ob die gleichen Ergebnisse auch auf Menschen zutreffen.
Einige berichten, dass geimpfte Personen seltener langfristige Gehirnnebel-Symptome durch COVID erleben. Klein betont, dass Impfungen zwar das Risiko schwerer Verläufe reduzieren, jedoch Infektionen nicht vollständig verhindern. So können Impfstoffe vor schweren Krankheitsverläufen schützen, aber nicht alle Symptome vollständig abwenden. Dies könnte auch für kognitive Probleme gelten.
Klein betonte die Wichtigkeit, die Grenzen von Impfstoffen zu kennen. Impfstoffe verringern das Risiko schwerer Erkrankungen, bieten jedoch keinen umfassenden Schutz gegen alle Teile des Virus.
Diese Untersuchung gibt uns erste Einblicke in die Bekämpfung der durch COVID-19 verursachten Gehirnprobleme. Weitere Studien werden diese Ergebnisse bestätigen und uns dabei helfen, die Gehirngesundheit während der Pandemie zu schützen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41590-024-01868-zund seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Abigail Vanderheiden, Jeremy D. Hill, Xiaoping Jiang, Ben Deppen, Gayan Bamunuarachchi, Nadia Soudani, Astha Joshi, Matthew D. Cain, Adrianus C. M. Boon, Robyn S. Klein. Vaccination reduces central nervous system IL-1β and memory deficits after COVID-19 in mice. Nature Immunology, 2024; DOI: 10.1038/s41590-024-01868-zHeute · 03:33
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