Trump reiht sich ein: Immigranten und Kriminalität – eine alte Debatte
BerlinDonald Trump ist nicht der erste Politiker, der Einwanderer mit Kriminalität in Verbindung bringt. Diese Vorstellung ist seit den 1850er Jahren in der amerikanischen Politik präsent, beginnend mit der Know-Nothing-Bewegung. Trumps Kommentare von 2015 über Mexiko, das Kriminelle in die USA schicke, waren also nichts Neues. Die Geschichte zeigt ein wiederholtes Muster, Einwanderer mit Kriminalität zu assoziieren.
Historische Meilensteine des Problems:
- In den 1880er Jahren wurden Gesetze gegen die Einwanderung von Chinesen aufgrund von Kriminalitätsängsten erlassen.
- Das 1924 von Albert Johnson verfasste Gesetz begrenzte die Einreise aus Ländern außerhalb Westeuropas.
- 1929 setzte sich Coleman Livingston Blease dafür ein, illegale Einreise zu einem Vergehen herabzustufen.
- 1931 stellte die Wickersham-Kommission die lange Geschichte der Verbindung von Einwanderung und Kriminalität fest.
In den letzten Jahren setzt sich die Geschichte fort. In den 1990er Jahren bezeichnete der Republikaner Pat Buchanan es als eine „illegale Invasion“. Der kalifornische Gouverneur Pete Wilson machte Einwanderer für den Verlust sozialer Dienste verantwortlich. Der ehemalige Kongressabgeordnete Tom Tancredo behauptete, Einwanderer seien eine gewalttätige Bedrohung.
Donald Trump hat diese Idee noch weiter ausgeführt. Er behauptet oft ohne Beweise, dass Einwanderer Kriminalität verursachen. Bei einer Veranstaltung im Weißen Haus im Jahr 2018 sprach er über Familien, deren Angehörige von Menschen getötet wurden, die sich illegal im Land aufhielten. Außerdem machte er falsche Behauptungen in Debatten und sagte, viele Kriminelle seien unter Joe Biden ins Land gekommen. Seine Erwähnung der MS-13-Bande zielt darauf ab, Angst zu schüren.
Im Jahr 2022 stammten etwa 14 % der US-Bevölkerung aus einem anderen Land, darunter schätzungsweise 11 Millionen undokumentierte Einwanderer. Einige Menschen, darunter Trump und seine Anhänger, behaupten, dass diese Einwanderer häufig schwere Verbrechen begehen. Sie argumentieren, dass diese Verbrechen vermieden werden könnten, und verweisen auf Fälle, in denen die Täter zuvor schon Kontakt mit der US-Polizei hatten.
Trumps Aussagen über Einwanderer, die Verbrechen verursachen, haben vielfältige gesellschaftliche Auswirkungen. Sie beeinflussen die Denkweise der Menschen und können Gesetze zur Einwanderung beeinflussen. In der Vergangenheit haben ähnliche Aussagen zu strengeren Einwanderungsregeln und einer verstärkten Angst in der Bevölkerung geführt.
Studien zeigen, dass Einwanderer weniger Straftaten begehen als gebürtige Staatsbürger. Daten widersprechen oft den Behauptungen von Trump und ähnlichen Politikern. Dennoch hält sich diese falsche Erzählung weiterhin, da sie politische Ziele unterstützt und bei einigen Wählern Anklang findet.
Trump zieht eine Verbindung zwischen Einwanderern und Kriminalität als Teil eines langjährigen Trends. Dieser Ansatz hat im Laufe der Zeit die Einwanderungspolitik deutlich beeinflusst. Die Frage von Einwanderern und Kriminalität ist komplex und wird oft falsch dargestellt, was zu anhaltenden politischen Debatten und Entscheidungen führt.
Diesen Artikel teilen