Taliban-Führer warnt Afghanen vor Streben nach Geld oder Ruhm

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
- in
Afghanische Landschaft mit Moschee und Überlagerung islamischer Schrift

BerlinDer Anführer der Taliban, Akhundzada, forderte die Afghanen kürzlich auf, sich auf ihre religiösen Pflichten statt auf Geld oder Status zu konzentrieren. In einer 23-minütigen Rede betonte er die Bedeutung der Einheit unter den Muslimen. Außerdem warnte Akhundzada vor Konflikten zwischen Bürgern und Taliban-Beamten.

Die Predigt von Akhundzada umfasste folgende zentrale Punkte:

  • Muslime sollten das Anbeten Allahs an erste Stelle setzen
  • Geld verdienen oder weltlichen Ruhm erlangen sind nicht der eigentliche Lebenszweck
  • Einheit unter Muslimen ist entscheidend für den Erfolg des islamischen Systems
  • Unterschiede zwischen Bürgern und Taliban-Beamten sind schädlich
  • Öffentlicher Widerspruch gegen Taliban-Verordnungen wird nicht toleriert
  • Er würde die Entfernung als oberster Führer akzeptieren, wenn sie Einheit bringt

Akhundzada betonte, dass Einheit für die Durchsetzung des islamischen Rechts in Afghanistan entscheidend ist. Er erklärte, dass Spaltung ihren Feinden in die Hände spielt. Taliban-Funktionäre sollten auf religiöse Gelehrte hören und nicht arrogant handeln. Sie sollten die Wahrheit des islamischen Rechts akzeptieren und sich nicht rühmen.

Die Äußerungen Akhundzadas erfolgen zu einer Zeit, in der die Taliban mit internen Unstimmigkeiten konfrontiert sind. Manche Mitglieder drängen darauf, einige Regeln zu lockern, um mehr internationale Unterstützung zu erhalten, während andere dagegen sind. Die Taliban haben Mädchen verboten, nach dem Alter von 11 Jahren zur Schule zu gehen, Frauen von öffentlichen Orten ausgeschlossen, sie von vielen Berufen ferngehalten und strenge Kleidervorschriften sowie Regeln zu männlichen Begleitern durchgesetzt.

Sirajuddin Haqqani, ein führender Taliban-Anführer, hatte bereits zuvor auf diese Unstimmigkeiten hingewiesen. Dies wurde in Nachrichten während eines religiösen Festes im April deutlich.

Der pakistanische Journalist Ahmed Rashid äußerte, dass Akhundzadas Aufrufe zur Einheit seine Besorgnis widerspiegeln. Er hob hervor, dass der Anführer die wesentlichen Probleme der Afghanen nicht thematisierte. Wichtige Themen wie Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Reformen fehlten in seiner Rede.

Michael Kugelman, Leiter des Südasien-Instituts am Wilson Center, äußerte seine Ansichten. Er meinte, dass Akhundzadas Betonung der Einheit ein früher Schritt sein könnte, um interne Konflikte zu verhindern. Kugelman fragte sich auch, ob die Botschaft an Muslime weltweit gerichtet sei. Er merkte an, dass die Taliban keine globalen Ambitionen haben, aber Akhundzada möglicherweise Respekt außerhalb Afghanistans gewinnen möchte.

Die Vereinten Nationen sind über die Situation informiert und planen Ende Juni ein Treffen in Doha. Der U.N.-Sprecher Stéphane Dujarric betonte jedoch, dass dies nicht bedeutet, dass sie die Taliban anerkennen.

Akhundzada möchte sich auf religiöse Pflichten und die Einheit der Gruppe konzentrieren. Sein Ziel ist es, interne Konflikte zu lösen und die Kontrolle der Taliban aufrechtzuerhalten. Doch afghanische Experten glauben, dass es tiefere Probleme gibt, die gelöst werden müssen, um tatsächlichen Fortschritt zu erzielen.

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