Wirtschaft im Fokus: Trumps Pläne beim RNC genauer betrachtet
BerlinDer erste Tag des Republikanischen Nationalkongresses legt den Schwerpunkt auf die Wirtschaft und bespricht die Pläne von Donald Trump für eine zweite Amtszeit. Es gibt einige wichtige Punkte, die man wissen sollte.
- Geplante Zölle auf Importe im Wert von über 3 Billionen Dollar
- Verlängerung bald auslaufender Steuersenkungen
- Weiteres Senken des Körperschaftssteuersatzes von 21% auf 20%
- Abbau von Unternehmensvorschriften
Ökonomen äußern Bedenken zu diesen Plänen. Demokraten und einige führende Ökonomen befürchten, dass eine Verlängerung von Trumps Steuersenkungen die Staatsverschuldung um über 5 Billionen Dollar erhöhen könnte. Sie sind auch der Meinung, dass Trumps Ideen zu hoher Inflation führen und der Mittelschicht schaden könnten. Trumps Wahlkampfteam hofft jedoch, dass sich die Wähler mehr auf seine Herangehensweise als auf die konkreten politischen Details konzentrieren.
Biden hat einen umfassenden Haushaltsplan von 188 Seiten, der seine wirtschaftlichen Ideen detailliert darlegt. Im Gegensatz dazu hat Trump keine detaillierten politischen Pläne oder Gesetzesvorschläge vorgelegt. Eine aktuelle Studie des Peterson Institute of International Economics zeigt, dass der Abzug von 1,3 Millionen Arbeitern aus den USA die Wirtschaft um 2,1% schrumpfen lassen und eine Rezession auslösen könnte.
Stephen Moore, ein Wirtschaftsberater von Trump, meint, dass die Wähler Trump auf der Grundlage seiner ersten Amtszeit beurteilen können. Er glaubt, dass Trump pragmatisch bleiben und sich auf die Bedürfnisse der Wirtschaft konzentrieren würde, um Wachstum zu fördern. Moore spielt die Bedenken hinsichtlich extremer Politik herunter und sagt, sie würden nicht allzu drastisch ausfallen.
Einige von Trumps Ideen finden Unterstützung bei Republikanern und Demokraten. So befürworten beispielsweise zwei demokratische Senatoren aus Nevada Trumps Vorhaben, Trinkgelder für Arbeitnehmer von der Steuer zu befreien. Doch die Regierung unter Präsident Biden setzt sich lieber dafür ein, den Mindestlohn für Beschäftigte, die Trinkgelder erhalten, anzuheben.
Trump möchte die Unternehmenssteuern von 21 % auf 20 % senken, was bei Unternehmen auf Zustimmung stößt. Im Gegensatz dazu planen die Demokraten, den Steuersatz auf 28 % anzuheben, um Programme für die Mittelschicht zu finanzieren und das Defizit zu reduzieren. Im Allgemeinen mögen Unternehmen jedoch keine Zölle, da diese die Kosten für Verbraucher erhöhen. Die Ökonominnen Kimberly Clausing und Mary Lovely haben herausgefunden, dass Trumps Zölle eine typische US-Familie jährlich 1.700 Dollar kosten könnten, was de facto wie eine Steuererhöhung wirkt.
Zölle haben politische Vorteile. Die Ökonomen David Autor, Anne Beck, David Dorn und Gordon Hanson fanden heraus, dass Trumps Zölle zwar keine neuen Arbeitsplätze schufen, ihm jedoch in industriellen Regionen, die Arbeitsplätze an ausländische Konkurrenz verloren hatten, halfen. Clausing weist darauf hin, dass Trumps neue Zollpläne in seiner zweiten Amtszeit zehnmal größer wären als zuvor, was die Preise für Rohstoffe und Konsumgüter erhöhen und die Inflation verschärfen könnte.
Trumps Wirtschaftspläne könnten in der aktuellen Wirtschaftslage ein gewisses Risiko bergen. Wähler sollten berücksichtigen, wie sich diese Maßnahmen auf ihre Finanzen und ihr tägliches Leben auswirken könnten. Es besteht die Möglichkeit, dass die Preise für wichtige Güter steigen und die Staatsverschuldung zunimmt. Es ist entscheidend, diese Pläne sorgfältig auf ihre langfristigen Auswirkungen zu prüfen.
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