Psychiatrien alarmierend unterbesetzt: Über die Hälfte ohne ausreichend Personal
BerlinMehr als die Hälfte aller psychiatrischen Einrichtungen in Deutschland hat nicht genügend therapeutisches Personal. Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) meldete, dass von 755 Einrichtungen der Erwachsenenpsychiatrie im vierten Quartal 2023 nur 368 die Mindestvorgaben erfüllten. Das sind nur 49 Prozent.
Auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sieht es nicht besser aus. 165 von 296 Einrichtungen, also 56 Prozent, hatten zu wenig Fachpersonal. Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, betonte die Gefahren. Zu wenig Personal gefährdet die Patientensicherheit und verzögert die Genesung.
Pfeiffer sieht die Ursachen teils in der unnötigen Vollzeitbehandlung in Kliniken. Ambulante Behandlungen in Tageskliniken könnten helfen, um den Personalmangel zu lindern.
Einige Gründe für das Personalproblem:
- Hohe Anzahl an vollstationären Behandlungen
- Geringes Angebot an ambulanten Behandlungen
- Fehlende Teilzeit-Ausbildungsangebote für Pflegekräfte
Ein Modellprojekt in Landshut testet aktuell mehr Teilzeit-Ausbildungsangebote für Pflegekräfte. Solche Projekte könnten Vorbildcharakter für ganz Deutschland haben und den Pflegenotstand mildern.
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