Papst lobt Opfer und fordert Gerechtigkeit in Belgien

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Durch Kathy Schmidt
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Kirchenfenster aus Buntglas mit symbolischen Waagen.

BerlinPapst Franziskus hat kürzlich seine anspruchsvolle Reise nach Belgien abgeschlossen, während der er sich mit dem fortwährenden Problem sexuellen Missbrauchs durch Geistliche auseinandersetzte. In seiner Ansprache forderte er Gerechtigkeit für die Opfer und sah sich zugleich mit Kritik an der bisherigen Handhabung durch die Kirche konfrontiert. Neben der Thematisierung des Missbrauchs stand er auch unter Druck von belgischen Führungspersönlichkeiten und Wissenschaftlern, die die Kirche insbesondere in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit zur Erneuerung drängten.

Belgien war einst überwiegend katholisch, doch die Zahl der Religionsausübungen und das Vertrauen in die Kirche sind gesunken. Dies liegt unter anderem an zahlreichen Sexualmissbrauchsskandalen. Der Papst hat an die Nation appelliert, strenge Maßnahmen gegen die Schuldigen zu ergreifen und die Kirchenführer aufgefordert, diese Verbrechen nicht länger zu vertuschen. Seine Botschaft fand Unterstützung bei anderen.

Belgiens König forderte eine kontinuierliche Anstrengung, um die Kirche von ihren Übeltätern zu säubern. Der Premierminister des Landes hob die Bedeutung hervor, die Bedürfnisse der Opfer in den Vordergrund zu stellen. Die akademische Gemeinschaft der Universität Leuven/Louvain rief die Kirche dazu auf, ihre Ansichten zu Geschlecht und Inklusion zu reformieren.

Papst Franziskus hat in seinen 11 Jahren einige Änderungen eingeführt, wie etwa Frauen die Teilnahme an wichtigen Kirchenversammlungen sowie Führungsrollen im Vatikan zu ermöglichen. Doch das Streben nach Gleichberechtigung der Geschlechter in der Kirche bleibt eine Herausforderung. Er hat deutlich gemacht, dass er die traditionellen Regeln des Priestertums beibehalten möchte und nicht bereit ist, über die Weihe von Frauen zu Priesterinnen oder Diakoninnen zu diskutieren. Viele Katholiken und andere, die der Kirche folgen, sind über diese Entscheidung enttäuscht.

Theologen und Studenten der Katholischen Universität Louvain äußerten Kritik an den Ansichten des Papstes über die Rolle der Frauen in der Kirche. Sie fordern Veränderungen, um die Präsenz und den Einfluss der Frauen in kirchlichen Aktivitäten zu verstärken. Viele Menschen sehen in den Äußerungen von Papst Franziskus die Notwendigkeit weiterer Reformen und fordern ihn auf, Gespräche zu fördern, die alle einbeziehen.

Die Kirche sucht derzeit nach ihrer Rolle, da die Gesellschaft einen Wandel fordert. Papst Franziskus zeigt, dass die Kirche offen und gerecht sein möchte, doch es ist schwierig, die langjährigen Überzeugungen mit modernen sozialen Themen in Einklang zu bringen. Sein Besuch in Belgien ist ein entscheidender Moment in den Bemühungen der Kirche, mehr Verantwortung zu übernehmen und sich zu verändern. Papst Franziskus steht vor der Aufgabe, die Lehren der Kirche zu bewahren und gleichzeitig die Notwendigkeit von Anpassungen anzuerkennen.

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