Polizeischüsse lösen Unruhen in Neukaledonien aus
BerlinEin Mann, der von der Polizei in Neukaledonien angeschossen wurde, ist gestorben. Ein weiterer Mann wurde ebenfalls angeschossen und am Arm verletzt. Beim Transport der Männer ins Krankenhaus hatte die Polizei mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Demonstranten blockierten die Straßen und bewarfen die Polizisten mit Steinen.
Historische Spannungen und gegenwärtige Unruhen
Seit vielen Jahren gibt es Spannungen zwischen den Befürwortern der Unabhängigkeit und denjenigen, die Frankreich treu bleiben wollen. Die aktuellen Probleme sind auf Maßnahmen der Regierung von Präsident Macron zurückzuführen. Diese will die französische Verfassung und die Wählerlisten in Neukaledonien ändern. Unabhängigkeitsgruppen und kanakische Führer lehnen diese Veränderungen ab. Sie befürchten, dass sie pro-französische Politiker begünstigen und die Kanaken weiter ausschließen werden.
Wirtschaftliche Ungleichheiten führen zur Benachteiligung bestimmter Gesellschaftsgruppen.
Kanaken haben seit vielen Jahren wirtschaftliche Schwierigkeiten und Diskriminierung erlebt. Sie befürchten, dass das neue Wahlgesetz ihre Randstellung weiter verschlimmern wird. Sie sind der Meinung, dass diese Veränderungen die bestehenden Ungleichheiten noch verstärken werden.
Jüngste Zusammenstöße
Im Mai eskalierten die Auseinandersetzungen. Frankreich entsandte Hunderte von Soldaten nach Neukaledonien, um die Polizei zu unterstützen. Die Unruhen umfassten:
- Schusswechsel
- Zusammenstöße
- Plünderungen
- Brandstiftung
Menschen errichteten Barrieren. Unabhängigkeitsbewegungen kämpften gegen die Regierung. Einige Menschen bauten auch Barrikaden, um ihre Häuser und ihr Eigentum zu schützen.
Ausgangssperre verhängt
Die lokalen Behörden haben die nächtliche Ausgangssperre verlängert, die nun bis zum 17. Juni andauern wird. Dies dient dazu, die Unruhen zu kontrollieren und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Hintergrund des Status von Neukaledonien
Neukaledonien wurde 1853 Teil Frankreichs, als Napoleon III., der Neffe des berühmten Napoleon, die Kontrolle übernahm. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es ein Überseegebiet und 1957 erhielten alle einheimischen Kanaken die französische Staatsbürgerschaft. Der Drang nach Unabhängigkeit hält jedoch weiterhin an und die aktuelle Unruhe ist Teil dieses langwierigen Kampfes.
Die Lage bleibt angespannt. Sowohl die Befürworter der Unabhängigkeit als auch die Anhänger Frankreichs haben ausgeprägte Meinungen. Die Zukunft Neukaledoniens ist ungewiss.
Heute · 13:34
Aktivisten: Keine Stimmen für Duterte und Quiboloy!
Diesen Artikel teilen