Elternhaus beeinflusst sozialen Aufstieg stärker als das Geschlecht

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Eine Leiter mit kletternden Kindern und elterlichen Händen, die führen.

BerlinFamilienverhältnisse könnten einen größeren Einfluss auf den sozialen Aufstieg haben als Geschlechterungleichheit. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von Khanh Duong von der Maynooth University in Irland, die am 20. Juni 2024 im Fachjournal PLOS ONE veröffentlicht wurde.

Wissenschaftler untersuchten Daten aus 153 Ländern mithilfe der Globalen Datenbank zur Intergenerationalen Mobilität. Ihr Ziel war es, herauszufinden, wie verschiedene Faktoren die gesellschaftlichen Aufstiegschancen von Menschen beeinflussen.

  • Bildung
  • Ungleichheit der Geschlechter
  • Familiäre Verhältnisse (insbesondere Abhängigkeit der Eltern)

Duongs Untersuchung zeigt, dass mit wachsender globaler Ungleichheit es Ländern mit größeren Einkommensunterschieden schwerer fällt, soziale Aufstiegsmöglichkeiten zu bieten.

Die Studie unterteilte die Daten in Altersgruppen für jedes Jahrzehnt zwischen den 1940er und 1980er Jahren. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass eine höhere Bildung den sozialen Aufstieg fördert. Allerdings erschwert ungleichmäßiger Zugang zu Bildung es vielen Menschen, ihr Leben zu verbessern.

Wissenschaftler untersuchten den Vergleich von sozialem Status und Hintergrund von Kindern mit ihren Eltern. Die ersten Ergebnisse zeigten einen kleinen positiven Zusammenhang zwischen der Abhängigkeit von den Eltern und dem sozialen Aufstieg. Doch nach Herausrechnung weiterer Einflussfaktoren offenbarte die abschließende Analyse eine stärkere Verbindung.

Der größte Hemmschuh beim sozialen Aufstieg ist die Abhängigkeit von den Eltern. Mit einer Effektgröße von 0,1 zeigt sich, dass dieser Faktor eine bedeutende Rolle spielt. Zwar trägt mehr Bildung dazu bei, den sozialen Status zu verbessern, doch bleibt dieser Einfluss bei hoher elterlicher Abhängigkeit eher schwach.

Forscher untersuchten auch die Geschlechterungleichheit und richteten ihren Fokus auf Familien mit Söhnen und Töchtern. Obwohl Geschlechterungleichheit erkennbar war, hatte sie im Vergleich zur elterlichen Abhängigkeit einen deutlich geringeren Einfluss. Die Effektgröße betrug lediglich 0,005.

Die Ergebnisse legen nahe, dass politische Entscheidungsträger darauf hinarbeiten sollten, die Abhängigkeit von Eltern gegenüber ihren Kindern zu verringern. Traditionelle Vorstellungen davon, dass Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern treten, sollten überdacht werden. Duong betont, dass die Geschlechterungleichheit in der sozialen Mobilität zwischen den Generationen besser wird. Dennoch wird der Einfluss des sozialen Status der Eltern unterschätzt und sollte mehr Beachtung finden.

Die Studie betont die Notwendigkeit einer klareren Verständigung und besserer politischer Maßnahmen. Ein Schwerpunkt auf die Verringerung der Abhängigkeit von Eltern kann die soziale Mobilität verbessern. Dies könnte eine gerechtere Gesellschaft fördern, in der jeder unabhängig von seiner Herkunft die gleichen Chancen hat, seine wirtschaftliche Lage zu verbessern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0302173

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Khanh Duong. What really matters for global intergenerational mobility? PLOS ONE, 2024; 19 (6): e0302173 DOI: 10.1371/journal.pone.0302173
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