Studie zeigt: menschlicher Einfluss führt zu evolutionären Farbänderungen bei Neuseelands Steinfliegen
BerlinSchnelle Anpassung: Steinfliegen in Neuseeland ändern Färbung durch menschliche Einflüsse
Neue Forschungsergebnisse der Universität Otago zeigen, dass die einheimischen Steinfliegen Neuseelands ihr Aussehen rasch verändert haben, um auf vom Menschen verursachte Umwelteinflüsse zu reagieren. Die Studie ergab, dass diese Insekten früher in Waldgebieten ähnliche Farben wie eine giftige Art annahmen, um Fressfeinde abzuschrecken. Nachdem Menschen die Wälder abgeholzt hatten, entwickelten die Steinfliegen eine neue Färbungsstrategie.
Hauptpunkte der Studie umfassen:
- Die Steinfliegen veränderten nach der Abholzung ihre Warnfarben hin zu einer neuen Färbung.
- Diese Veränderung ist ein deutliches Beispiel für eine durch den Menschen hervorgerufene evolutionäre Anpassung.
- Die Anpassung wurde unabhängig in mehreren Populationen beobachtet.
Menschliche Aktivitäten können erhebliche Veränderungen in Ökosystemen hervorrufen, die zu schnellen evolutionären Anpassungen bei einigen Arten führen. Dieses rasche Geschehen steht im Gegensatz zur traditionellen Auffassung, dass Evolution Millionen von Jahren in Anspruch nimmt. Es zeigt vielmehr, dass bestimmte Spezies in der Lage sind, sich zügig an die sich schnell verändernden Umgebungen der heutigen Welt anzupassen.
Das Beispiel der neuseeländischen Steinfliegen wirft die Frage auf, wie häufig solche Veränderungen bei anderen Arten vorkommen könnten. Weltweit könnten viele Arten ähnliche Umwandlungen durchlaufen, ohne dass es bemerkt wird. Die Studie zieht einen Vergleich zu historischen Ereignissen, wie der Veränderung der Flügelfarbe bei Birkenspinnern während der Industriellen Revolution in England. Diese Phase der Umweltverschmutzung führte zu schnellen Änderungen von Merkmalen in den Populationen.
Wenn Menschen natürliche Lebensräume verändern, ist es wichtig zu verstehen, wie Tiere und Pflanzen sich an diese Veränderungen anpassen. Dieses Wissen kann bei Schutzbemühungen helfen, indem es aufzeigt, welche Arten die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten besser überstehen können. Zudem ermutigt es Wissenschaftler, ihre Vorhersagen über den Verlust der Biodiversität und die Stabilität der Ökosysteme zu überdenken.
Diese Forschung ermöglicht es Wissenschaftlern, das Zusammenspiel verschiedener Arten zu untersuchen, wenn traditionelle Umweltsignale fehlen. Durch die Analyse dieser Veränderungen können wir verstehen, wie sich Arten anpassen und Muster in ihrer Evolution erkennen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, negative Auswirkungen auf Ökosysteme zu verringern und Bemühungen zum Schutz der Biodiversität zu verbessern.
Diese Untersuchung zeigt auf, wie menschliche Tätigkeiten die natürliche Entwicklung von Arten beeinflussen. Sie hebt hervor, dass die Natur sowohl robust als auch unberechenbar sein kann, und betont die Dringlichkeit, die Ökosysteme unseres Planeten zu schützen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1126/science.ado5331und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Steven Ni, Graham A. McCulloch, Gracie C. Kroos, Tania M. King, Ludovic Dutoit, Brodie J. Foster, Kahu Hema, Jennifer M. Jandt, Mei Peng, Peter K. Dearden, Jonathan M. Waters. Human-driven evolution of color in a stonefly mimic. Science, 2024; 386 (6720): 453 DOI: 10.1126/science.ado5331Diesen Artikel teilen