Neue Studie: Kindesexposom beeinflusst Stoffwechselveränderungen stärker als Umweltfaktoren und Lebensstil separat

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Illustration des Einflusses der Umwelt von Kindern auf den Metabolitenspiegel im Blut.

BerlinEine neue Studie der Universität Ostfinnland zeigt, dass die Herz- und Stoffwechselgesundheit von Kindern stärker durch eine Kombination aus Umwelteinflüssen und ungesunden Lebensgewohnheiten beeinflusst wird als durch diese Faktoren einzeln. Untersucht wurden dabei verschiedene Aspekte wie Ernährung, körperliche Aktivität, Schlaf, Luftverschmutzung und das Einkommen der Eltern.

Forscher begleiteten 504 Kinder im Alter von 6-9 Jahren aus der PANIC-Studie in Kuopio, Finnland, über einen Zeitraum von acht Jahren. Sie stellten fest, dass Kinder mit höheren Exposom-Scores, also mehr ungesunden Umwelteinflüssen und Gewohnheiten, Veränderungen in 31 Serum-Metaboliten aufwiesen. Diese Metaboliten sind kleine Verbindungen im Körper, die auf Veränderungen im Stoffwechsel hinweisen und mit Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und Herzkrankheiten in Verbindung stehen.

Die wichtigsten Ergebnisse umfassen:

  • Ein Exposom-Score wurde mit veränderten Serumspiegeln von 31 Metaboliten in Verbindung gebracht.
  • Zu diesen Metaboliten zählen Phospholipide, Fettsäuren, Aminosäuren, Xenobiotika und energierelevante Metaboliten.
  • 12 dieser Metaboliten waren spezifisch mit dem kombinierten Exposom-Score assoziiert.
  • Einige dieser Zusammenhänge wurden durch das Adipositasniveau des Kindes beeinflusst.

Diese Forschung ist bedeutend, da sie den Vorteil aufzeigt, wie das Studium mehrerer Umwelt- und Lebensstilfaktoren in ihrer Gesamtheit die Gesundheit beeinflussen kann, anstatt jeden Faktor isoliert zu betrachten. Frühere Studien legen nahe, dass die Entwicklung von Herz- und Stoffwechselerkrankungen bereits in der Kindheit beginnen kann. Die mit dem totalen Umweltbelastungsscore verbundenen Chemikalien können diese frühen Veränderungen anzeigen, noch bevor Symptome erkennbar sind.

Forscher stellten fest, dass der Einfluss des Exposom-Scores auf einige Metaboliten je nach Körperfettanteil unterschiedlich war. Beispielsweise waren Glycoprotein-Acetyle, die mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten verbunden sind, nur bei Kindern mit höherem Körperfettanteil erhöht. Dies deutet darauf hin, dass Umwelt- und Lebensstilfaktoren einen stärkeren Einfluss auf die Stoffwechselgesundheit von Kindern mit mehr Körperfett haben könnten.

Wir sammelten Ernährungsdaten mithilfe von viertägigen Ernährungstagebüchern. Schlaf, körperliche Aktivität und inaktive Zeiten wurden mit tragbaren Geräten überwacht. Informationen zur Luftverschmutzung stammten von Messstationen in Kuopio, und den sozioökonomischen Status der Eltern ermittelten wir durch Fragebögen.

Das EU-finanzierte LongITools-Projekt hat eine Studie in Communications Biology veröffentlicht. Unter der Leitung von Darren Healy ist es die erste Forschung, die den Zusammenhang zwischen einem Exposom-Score und der Stoffwechselgesundheit von Kindern und Jugendlichen über die Zeit untersucht.

Diese Studie unterstreicht die Bedeutung umfassender Gesundheitsstrategien, die alle Aspekte der Umgebung und Lebensweise eines Kindes berücksichtigen. Sie betont die Notwendigkeit von Richtlinien, die nicht nur individuelle Verhaltensweisen wie Ernährung und Bewegung, sondern auch größere Faktoren wie Luftverschmutzung und wirtschaftliche Verhältnisse in den Blick nehmen. Außerdem empfiehlt sie spezielle Programme für Kinder mit höherem Körperfettanteil, da diese möglicherweise stärker von ungesunden Umgebungen betroffen sind. Fortschritte in der Metabolomik haben solche detaillierten Untersuchungen ermöglicht und liefern uns neue Erkenntnisse darüber, wie verschiedene Einflüsse unsere Gesundheit von klein auf beeinträchtigen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s42003-024-06146-0

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Darren R. Healy, Iman Zarei, Santtu Mikkonen, Sonja Soininen, Anna Viitasalo, Eero A. Haapala, Seppo Auriola, Kati Hanhineva, Marjukka Kolehmainen, Timo A. Lakka. Longitudinal associations of an exposome score with serum metabolites from childhood to adolescence. Communications Biology, 2024; 7 (1) DOI: 10.1038/s42003-024-06146-0
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