Neue Methode revolutioniert Genomforschung: präzisere Einzelzell-Analyse mit scAMF

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Fortgeschrittene Algorithmen verarbeiten genomische Daten auf Computerbildschirmen.

BerlinForscher der National University of Singapore haben eine neue Methode zur Analyse von Einzelzell-RNA-Sequenzierungsdaten (scRNA-seq) entwickelt. Diese Technik namens scAMF (Single-cell Analysis via Manifold Fitting) verbessert die Genauigkeit und Geschwindigkeit bei der Interpretation dieser Daten. Durch den Einsatz fortschrittlicher Mathematik reduziert scAMF das Rauschen in den Daten, während wichtige biologische Informationen erhalten bleiben. Diese neue Methode könnte die Forschung in Bereichen wie Krebs und Alzheimer beschleunigen.

Traditionelle Methoden zur Analyse von Einzelzell-RNA-Sequenzierungen (scRNA-seq) versagen oft bei der Bewältigung von inkonsistenten Daten, die durch biologische Unterschiede und technische Fehler verursacht werden. Gängige Techniken wie genomische Imputation und graphbasierte Methoden identifizieren Zelltypen nicht genau. scAMF löst diese Probleme durch den Einsatz mehrerer fortschrittlicher Techniken, darunter:

  • Datenumwandlung zur Rauschminderung
  • Manifold-Anpassung mit geteilten nächstgelegenen Nachbar-Metriken
  • Validierung von unüberwachten Clustern

scAMF gruppiert Zellen desselben Typs enger basierend auf deren Genexpression und hält dabei verschiedene Zelltypen klar voneinander getrennt. Dies ermöglicht Forschern präzisere Analysen und das Entdecken von verborgenen Unterschieden zwischen den Zellen.

scAMF spielt eine wichtige Rolle, da es dabei hilft, detaillierte Zellkarten zu erstellen. Momentan ist dies schwierig, weil kleine Zellgruppen schwer erkennbar sind und alte Methoden nicht mehr effektiv sind. Die Forscher verwenden nun scAMF in einem neuen, schrittweisen Verfahren, um seltene Zelltypen zu identifizieren und präzise Zellkarten zu erstellen. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Vielfalt der Zellen – von gängigen Typen bis hin zu seltenen Unterpopulationen – zu untersuchen, und liefert ein klares Verständnis von Zellfunktionen und -unterschieden.

Die Fortschritte in der scAMF-Technologie haben bedeutende Auswirkungen. Durch die präzisere Klassifizierung von Zelltypen und verbesserte Datenvisualisierung kann scAMF unser Verständnis komplexer biologischer Systeme erheblich erweitern. Zum Beispiel wurden im Human Brain Cell Atlas-Projekt dank scAMF bereits neue Zellsubtypen und Markergene entdeckt, was das Potenzial der Technologie zur Enthüllung neuer biologischer Informationen verdeutlicht.

Dieser neue Rahmen löst nicht nur aktuelle Probleme, sondern schafft auch neue Chancen für die biomedizinische Forschung. Er ist rechenintensiv, genauer und erhält die Daten besser, was ihn zu einem leistungsstarken Werkzeug für Wissenschaftler macht. Die Verbesserungen von scAMF könnten zu neuen Forschungs- und klinischen Anwendungen führen und unser Verständnis von Krankheiten auf Zellebene beschleunigen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1073/pnas.2400002121

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Zhigang Yao, Bingjie Li, Yukun Lu, Shing-Tung Yau. Single-cell analysis via manifold fitting: A framework for RNA clustering and beyond. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2024; 121 (37) DOI: 10.1073/pnas.2400002121
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