Macrons steiniger Weg: vom Hoffnungsträger zum umstrittenen Präsidenten

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Durch Johannes Müller
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Eiffelturm im Schatten von Sturmwolken und Sonnenlicht

BerlinEmmanuel Macrons Aufstieg und Herausforderungen in der französischen Politik

Emmanuel Macron trat 2017 im Alter von 39 Jahren als neuer Führer in der französischen Politik auf. Er hatte das Ziel, den Arbeitsmarkt zu reformieren und erließ Vorschriften, um den Erhalt von Arbeitslosenunterstützungen zu erschweren. Zudem senkte er die Unternehmenssteuern, um die Firmen dazu zu bewegen, mehr Menschen einzustellen. Doch bald darauf entflammten die sogenannten "Gelbwesten-Proteste", bei denen ihm vorgeworfen wurde, die Reichen zu begünstigen.

Macrons Politik senkte die Arbeitslosigkeit von über 10% auf 7,5%. Frankreich wurde zur ersten Wahl in Europa für ausländische Investitionen. Dennoch hielten viele Menschen Macron weiterhin für arrogant und abgehoben. Kritiker von links behaupteten, er habe den Arbeitnehmerschutz geschwächt und stellten seine wirtschaftlichen Erfolge infrage.

Jüngste politische Entwicklungen haben ihn geschwächt.

  • Macron wurde 2022 wiedergewählt.
  • Er besiegte erneut seine rechtsextreme Rivalin Marine Le Pen.
  • Doch verlor er die absolute Mehrheit im Parlament.
  • Sein zentristisches Bündnis erhielt zwar die meisten Sitze, aber nicht genug für eine Mehrheit.

Macron hatte Schwierigkeiten, neue Gesetze durchzusetzen. Sein Plan, das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre anzuheben, stieß auf starken Widerstand und führte zu zahlreichen Protesten. Seine Position als Staatsoberhaupt wurde dadurch geschwächt. Letztes Jahr kam es zu Ausschreitungen, nachdem die Polizei einen Jugendlichen erschossen hatte.

Neulich haben seine politischen Maßnahmen vermehrt Besorgnis ausgelöst. Letzten Monat hat er überraschend beschlossen, die Nationalversammlung aufzulösen. Diese Entscheidung hat laut Finanzminister Bruno Le Maire „Besorgnis, Verwirrung und manchmal Wut“ hervorgerufen. Der ehemalige Premierminister Edouard Philippe erklärte, Macron habe seiner zentristischen Mehrheit geschadet.

Macrons politische Fähigkeiten stehen jetzt in der Kritik. Der rechtsradikale Rassemblement National und seine Verbündeten könnten die Mehrheit der Sitze im Parlament gewinnen. Das würde Macron dazu zwingen, mit einem Premierminister zusammenzuarbeiten, der gegen Einwanderung ist und Nationalismus unterstützt. Falls dies nicht eintritt, müsste er möglicherweise eine Regierung mit linken Gegnern bilden. In beiden Szenarien würde es für ihn schwierig werden, seine wirtschaftsfreundlichen Ideen durchzusetzen.

Früher spielte Macron eine bedeutende Rolle in internationalen Angelegenheiten. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 unterstützte er das Land. Im Nahen Osten kooperierte er mit arabischen Staaten in diplomatischen Fragen. Zudem verfolgte er die Vision, die Europäische Union militärisch zu stärken und mit China und den USA zu konkurrieren.

Die französische Verfassung verteilt die Macht. Ohne eine Mehrheit wird Macron nur wenig Einfluss haben. Da Koalitionsregierungen in Frankreich selten sind, ist unklar, wie er mit einem Ministerpräsidenten aus einer anderen Partei zusammenarbeiten würde.

Emmanuel Macron: Vom Banker zum Präsidenten

Emmanuel Macron hat einen interessanten Werdegang. Seine erste gewählte Position ist die des Präsidenten. Noch in seinen 30ern verließ er seinen Job bei der Rothschild Bank, um wirtschaftlicher Berater des sozialistischen Präsidenten Francois Hollande zu werden. Später unterstützte er als Wirtschaftsminister von 2014 bis 2016 Maßnahmen wie die Öffnung von Geschäften an Sonntagen. Danach verließ er das sozialistische Regierungslager, um seine Präsidentschaftskampagne zu starten.

Nächste Woche findet in Washington ein NATO-Gipfel statt, bei dem auch über die Zukunft Macrons gesprochen werden könnte. Dabei treffen sich die Staats- und Regierungschefs mit dem neuen britischen Premierminister Keir Starmer. Analysten sehen Starmer aufgrund der jüngsten Wahlergebnisse in Großbritannien und Frankreich als stärker an als Macron.

Diese Veränderungen haben Frankreich in neue und unsichere Situationen gebracht.

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