Hier sind einige Schlüsselfragen zu den EU-Wahlen, die man beobachten sollte

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Durch Klaus Schmidt
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Flaggen der EU-Länder mit Wahlurnen.

BerlinViktor Orbán wird voraussichtlich die Europawahlen in Ungarn an diesem Sonntag gewinnen. Seine Partei Fidesz hat in den letzten drei EU-Wahlen über 50 % der Stimmen erhalten. Dieses Jahr stellt jedoch eine neue Oppositionspartei, die von einem ehemaligen Verbündeten Orbáns geführt wird, seine Herrschaft in Frage.

Péter Magyar, ein 43-jähriger Anwalt, leitet die Respect und Freiheit (TISZA) Partei. Er erlangte Bekanntheit, indem er die Regierung Orbáns wegen Korruption und schlechter Verwaltung anklagte. TISZA ist inzwischen die größte Oppositionspartei in Ungarn und könnte dafür sorgen, dass Fidesz mindestens einen Sitz im Parlament verliert.

In Ungarn gibt es auch andere bedeutende politische Parteien.

  • Demokratische Koalition (sozialdemokratisch)
  • Momentum (liberal)
  • Unsere Heimat (rechtsextrem)

Orbán warnt die Wähler, dass eine Wahl der Opposition dazu führen könnte, dass Ungarn in den Krieg in der Ukraine hineingezogen wird. Er ist seit 2010 an der Macht in Ungarn.

In Italien wird die Partei Brüder Italiens von Premierministerin Giorgia Meloni voraussichtlich mehr Sitze im Europäischen Parlament gewinnen. Diese Partei hat neofaschistische Wurzeln. Ihre Politik zu Ukraine und Israel spricht gemäßigte Verbündete an, doch führt sie im Inland starke rechtskulturelle Bemühungen. Die Regierung wird voraussichtlich stabil bleiben, aber Melonis Zugewinne werden die Sitze ihrer Koalitionspartner Lega und Forza Italia reduzieren. Umfragen zufolge könnte Brüder Italiens etwa ein Viertel der Stimmen erhalten. Die Mitte-Links-Partei Partito Democratico liegt in den Umfragen an zweiter Stelle, gefolgt von der 5-Sterne-Bewegung.

Die Partei Rassemblement National von Marine Le Pen, bekannt für ihre einwanderungsfeindliche Haltung und den Wunsch, die Bewegungsfreiheit innerhalb der EU einzuschränken, wird voraussichtlich die meisten der 81 Sitze Frankreichs gewinnen. Sie streben auch danach, die EU-Klimavorschriften abzuschaffen. Viele Franzosen sind unzufrieden mit Präsident Emmanuel Macrons Umgang mit der Wirtschaft, was sich negativ auf seine Maßnahmen in der Ukraine und die Verteidigungspläne der EU auswirken könnte.

Weitere bedeutende französische Parteien sind:

  • Sozialistische Partei (geführt von Raphaël Glucksmann)
  • La France Insoumise (linksradikal)

Einige Wähler der linken Seite sind unzufrieden mit der Unterstützung der Partei "La France Insoumise" für die Palästinenser. Dies könnte dazu führen, dass mehr Menschen die Sozialistische Partei unterstützen.

In Deutschland könnten sich die Wähler aufgrund interner Unstimmigkeiten und einer schwächelnden Wirtschaft gegen die Mitte-Links-Koalition von Bundeskanzler Olaf Scholz wenden. Deutschland besitzt die meisten Sitze im Europäischen Parlament, insgesamt 96.

Die EU-Wahlen werden entscheidend sein, um die zukünftige politische Lage in Europa zu beurteilen.

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