Kenianische Polizei verstärkt UN-Kampf gegen Banden in Haiti

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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UN-Fahrzeuge patrouillieren auf den Straßen von Haiti gegen Banden.

BerlinZur Bekämpfung der zunehmenden Bandenkriminalität wurden 200 kenianische Polizisten nach Haiti entsandt. Diese von den Vereinten Nationen unterstützte Mission soll der haitianischen Nationalpolizei helfen, die nicht ausreichend Personal und finanzielle Mittel hat. Zurzeit verfügt die Nationalpolizei in Haiti über etwa 10.000 Beamte, um eine Bevölkerung von über 11 Millionen Menschen zu schützen.

Wichtige Fakten:

  • In den kommenden Wochen und Monaten werden weitere Kenianer ankommen.
  • Zusätzlich werden 2.500 Einsatzkräfte aus Bahamas, Bangladesch, Barbados, Benin, Tschad und Jamaika teilnehmen.
  • Kosten: Laut UNO-Sicherheitsrat etwa 600 Millionen Dollar pro Jahr.

Einige Haitianer begrüßen die verstärkte Sicherheitspräsenz, während andere Bedenken haben. Diego Da Rin von der International Crisis Group betonte, dass manche befürchten, diese Mission könnte die Gewalt nur vorübergehend reduzieren. Frühere Bemühungen haben nicht immer dauerhafte Veränderungen gebracht.

Die kenianische Polizei steht wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik, darunter unrechtmäßige Tötungen und das Schießen auf Protestierende. Dies führt dazu, dass einige Haitianer ihnen misstrauen. Zudem erinnern sich die Menschen an eine frühere UN-Mission von 2004 bis 2017, die Vorwürfen sexuellen Missbrauchs ausgesetzt war und eine Cholera-Epidemie verursachte, bei der fast 10.000 Menschen starben.

Jean-Marc Etienne, 49, berichtete über seine Flucht vor einem Jahr, als er wegen der Bandenkriminalität sein Zuhause verlassen musste. Seit der Ankunft der Kenianer im Juni habe sich die Sicherheitslage nicht verbessert. „Die Sicherheit hat sich nicht verbessert,“ sagte er und fügte hinzu, dass wieder Entführungen stattfinden. Etienne und seine Familie leben nun im Hof eines Freundes unter einer Plane, was die schwierigen Lebensbedingungen vieler Menschen verdeutlicht.

Die von Kenia geführte Mission zielt darauf ab, Banden zu stoppen, die im letzten Jahr laut den Vereinten Nationen über 4.450 Menschen töteten und 1.668 verletzten. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden durch Bandenkriminalität mehr als 1.500 Menschen getötet oder verletzt. Diese Banden haben zudem über eine halbe Million Haitianer obdachlos gemacht, und etwa 1,6 Millionen Menschen sind nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten von Hunger bedroht.

Die Mission muss effektiv sein und Vertrauen bei den Haitianern aufbauen. Sie sollte dauerhafte Stabilität schaffen, im Gegensatz zu früheren Versuchen. Eine Beteiligung vieler Länder könnte ein stärkeres und besser organisiertes Vorgehen signalisieren. Dennoch bleibt fraglich, ob diese Kräfte wirklich positive Ergebnisse für die Bevölkerung Haitis erzielen können.

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