Juni-Bericht: US-Arbeitsmarkt bleibt stabil, aber langsameres Wachstum

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Durch Johannes Müller
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Diagramm, das ein verlangsamtes Beschäftigungswachstum und steigende Kreditkosten zeigt.

BerlinDer Arbeitsmarkt in den USA bleibt stabil, doch das Tempo der Neueinstellungen verlangsamt sich. Wirtschaftsdaten zeigen, dass das Jobwachstum nachlässt, obwohl es bisher stark geblieben ist. Die Federal Reserve hat die Zinssätze erhöht, was das Leihen von Geld teurer macht und den Arbeitsmarkt letztendlich schwächen könnte.

Hier sind einige wichtige Fakten:

  • Das BIP der USA wuchs von Januar bis März mit einer jährlichen Rate von 1,4%, der niedrigsten Rate seit fast zwei Jahren.
  • Die Konsumausgaben stiegen im letzten Quartal nur um 1,5%, nach einem Anstieg von über 3% in den beiden vorangegangenen Quartalen.
  • Seit dem Höchststand von 12,2 Millionen im März 2022 sinken die Stellenangebote kontinuierlich.

Andrew Flowers, der Chefökonom bei Appcast, ist der Meinung, dass sich der Arbeitsmarkt verlangsamen wird, aber nicht zusammenbrechen wird. Er erklärt, dass hohe Zinsen das Beschäftigungswachstum bremsen werden. Obwohl es Anzeichen für eine wirtschaftliche Abkühlung gibt, fühlen sich die meisten Arbeitnehmer weiterhin sicher in ihren Jobs. Unternehmen stellen weniger neue Mitarbeiter ein, aber sie entlassen auch nur wenige.

In den Jahren 2022 und 2023 hat die US-Notenbank ihre Leitzinsen elfmal erhöht, um der hohen Inflation entgegenzuwirken. Aktuell liegt der Zinssatz auf dem höchsten Stand seit 23 Jahren. Obwohl diese Erhöhungen eine Rezession auslösen sollten, haben sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt als robust erwiesen.

Die Inflation ist von 9,1 % im Jahr 2022 auf 3,3 % gesunken. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, dass die Preise nach einem Anstieg zu Beginn des Jahres nun wieder langsamer steigen. Dennoch sei weitere Bestätigung notwendig, bevor die Zinsen gesenkt werden können. Ihr Ziel ist eine Inflationsrate von 2 %.

Der Stellenbericht vom Freitag ist für die Fed-Beamten entscheidend, um zu überprüfen, ob der Lohndruck nachlässt. Experten sind der Meinung, dass die durchschnittlichen Stundenlöhne im letzten Monat im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 % gestiegen sind. Dies wäre der geringste Anstieg seit Juni 2021, läge aber dennoch über dem Wert von 3,5 %, der für eine Inflationsrate von 2 % erforderlich ist.

Amerikanische Wähler sind im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November besorgt über die Wirtschaft. Die hohen Preise belasten die Haushaltsbudgets, und einige bemerken einen schwächeren Arbeitsmarkt. Caleb Hennington, 32, aus Little Rock, Arkansas, verlor im März seine Stelle im Marketing. Seitdem hat er sich auf über 250 Jobs beworben, jedoch meist ohne Antwort. Um etwas Geld zu verdienen, arbeitet er jetzt freiberuflich und in Teilzeit.

Der Arbeitsmarkt bleibt robust, zeigt aber erste Anzeichen einer Abkühlung. Die Menschen fühlen sich in ihren Arbeitsplätzen sicher, doch Unternehmen stellen weniger neue Mitarbeiter ein. Wirtschaftliche Indikatoren wie das BIP-Wachstum und der Konsum deuten darauf hin, dass die Konjunktur nachlässt. Höhere Zinssätze der Federal Reserve haben das Kreditaufnehmen verteuert, was das künftige Beschäftigungswachstum beeinträchtigen könnte.

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