Irans Parlamentspräsident Pezeshkian stärkt Beziehungen zum Nachbarland Irak
BerlinIrans Präsident Pezeshkian besuchte Irak auf seiner ersten Auslandsreise seit seinem Amtsantritt im Juli. Dieser Besuch unterstreicht Teherans Bestreben, die Beziehungen zu Bagdad zu vertiefen. Pezeshkians Zeitplan umfasst:
- Besuch der schiitischen Schreine in Karbala und Najaf
- Besichtigung eines Eisenbahnprojekts zwischen Iran und Basra
- Gespräche in Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Irak
Irans Außenminister Abbas Araghchi erklärte, der Besuch diene hauptsächlich der Verbesserung der Sicherheits- und Wirtschaftsbeziehungen. Er betonte, dass Iran ein erfolgreiches und stabiles Irak anstrebt, was im Einklang mit seinem Ziel der regionalen Stabilität und wirtschaftlichen Zusammenarbeit steht.
Iran hat Raketen auf verschiedene Ziele im Irak abgefeuert und damit die Beziehungen zwischen beiden Ländern belastet. Trotz dieser Spannungen ist der Irak weiterhin auf iranisches Erdgas zur Stromerzeugung angewiesen. Ein Öl-gegen-Gas-Abkommen besteht weiterhin, selbst unter den Sanktionen der USA gegen Iran.
Dieser Besuch ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung. Eine verstärkte Sicherheitskooperation kann beiden Ländern helfen, interne und grenzüberschreitende Bedrohungen wie kurdische Milizen und Überreste des IS zu bewältigen. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen könnte zu Infrastrukturprojekten führen, die beiden Volkswirtschaften zugutekommen, wie zum Beispiel die Eisenbahnverbindung von Basra nach Iran.
Araghchis Äußerungen zur Sicherheit verdeutlichen, dass Iran bestrebt ist, den Einfluss von Israel und Amerika in der Region entgegenzuwirken. Teherans jüngste militärische Aktionen, wie Raketen- und Drohnenangriffe nach Auseinandersetzungen mit Israel, zeigen, dass es bereit ist, seine regionalen Interessen energisch zu verteidigen.
Irak bemüht sich, die Beziehungen sowohl zu Iran als auch zu den USA in Einklang zu bringen. Die US-Sanktionen gegen Iran erschweren die Situation für Irak, dennoch ist es auf iranisches Erdgas angewiesen. Um seine Stromversorgung und Wirtschaft zu stabilisieren, muss Irak enge Beziehungen zu Iran pflegen.
Präsident Pezeshkians Reise nach Irak dient nicht nur der Freundschaft, sondern ist ein strategischer Schritt, um Irans Interessen zu sichern. Durch den Ausbau der Beziehungen zu politischen und religiösen Gruppen in Irak möchte Iran sich vor Bedrohungen anderer Staaten schützen. Diese Maßnahme unterstreicht die Notwendigkeit Irans, sich in einem sich ständig wandelnden Nahen Osten zurechtzufinden.
Pezeshkians Reise könnte neue Chancen für Investitionen und Partnerschaften eröffnen, die die irakische Wirtschaft verändern könnten. Es zeigt, dass der Iran seinem Nachbarland helfen möchte, stabiler und erfolgreicher zu werden, was beiden Ländern zugutekommt, besonders in Zeiten regionaler Krisen.
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