Erdogans neue Diplomatie: Annäherung an Syrien nach jahrelanger Isolation

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Durch Hans Meier
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Flaggen der Türkei und Syriens schütteln sich die Hände.

BerlinDer türkische Präsident Erdogan bemüht sich, die Beziehungen zu Syrien wiederherzustellen, die vor mehr als einem Jahrzehnt wegen des Bürgerkriegs abgebrochen wurden. Kürzlich sprach Erdogan über Vermittlungsbemühungen und schlug vor, Syrien einzubeziehen. Diese Initiative kommt zu einer Zeit, in der die türkische Regierung unter wachsendem Druck steht, Millionen syrische Flüchtlinge zurückzuschicken. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und zunehmende anti-flüchtlingsfeindliche Stimmungen in der Türkei verstärken diesen Druck noch.

In der vergangenen Woche ereignete sich in Kayseri, Zentralanatolien, ein bedeutendes Ereignis. Nachdem ein syrischer Flüchtling beschuldigt wurde, ein 7-jähriges Mädchen belästigt zu haben, brachen Unruhen gegen die syrische Gemeinde aus. Die Einwohner von Melikgazi reagierten heftig: Autos wurden umgestürzt und Geschäfte in Brand gesetzt. Die lokalen Bewohner forderten, dass die Syrer das Viertel verlassen.

Wichtige Ereignisse im Überblick:

  • Anti-syrische Unruhen in Kayseri
  • Hochrangiges Treffen in Moskau zwischen türkischen und syrischen Außenministern
  • Pläne zur Eröffnung eines Grenzübergangs zwischen von der syrischen Regierung kontrollierten Gebieten und Oppositionsgruppen in der Provinz Aleppo
  • Erklärung der in Idlib ansässigen "Rettungsregierung" am 1. Juli
  • Im vergangenen Jahr trafen sich die Außenminister der Türkei und Syriens in Moskau, zusammen mit ihren Amtskollegen aus Russland und Iran. Dies war das ranghöchste Treffen zwischen der Türkei und Syrien seit Beginn des Krieges. Die Gespräche brachten jedoch keine positiven Ergebnisse. Auch ein früheres Treffen der Verteidigungsminister beider Länder verlief ergebnislos.

    Erdogan und Assad planen, einen Grenzübergang in der Provinz Aleppo zu öffnen, wo die syrische Regierung und Oppositionsgruppen verschiedene Gebiete kontrollieren. Dies hat zu Spannungen geführt, und die türkisch unterstützten Oppositionsgruppen in der Region sind besorgt.

    Die in Idlib ansässige "Rettungsregierung" ist aktiv und steht in Verbindung mit der ehemaligen al-Qaida-Gruppe Hayat Tahrir al-Sham. Sie kontrollieren Teile Nordwestsyriens. Am 1. Juli veröffentlichten sie eine Erklärung, in der sie die Türkei aufforderten, syrische Flüchtlinge zu schützen, und betonten die rechtlichen und moralischen Verpflichtungen der Türkei.

    Erdogans Plan kommt zu einer schwierigen Zeit. Die türkische Wirtschaft befindet sich im schnellen Abschwung und viele Bürger sind unzufrieden wegen der zahlreichen Flüchtlinge. Eine friedliche Annäherung der Regierung an Syrien könnte diese Probleme lindern. Die Welt beobachtet gespannt.

    Türkei bemüht sich erneut um eine Verbesserung der Beziehungen zu Syrien. Präsident Erdogans Vorschlag, als Vermittler zu agieren, ist ein bedeutender politischer Schritt. Die Frage der syrischen Flüchtlinge spielt dabei eine entscheidende Rolle. Eine verbesserte Beziehung zwischen Ankara und Damaskus könnte die gesamte Region stark beeinflussen.

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