US-Anklage gegen Hamas-Führer Yahya Sinwar nach Israel-Attentat
BerlinDas US-Justizministerium hat Yahya Sinwar und andere Hamas-Mitglieder aufgrund ihrer Beteiligung am Angriff vom 7. Oktober in Israel angeklagt. Ursprünglich war die Anklage im Februar geheim gehalten worden, um die mögliche Festnahme des damaligen Hamas-Führers Ismail Haniyeh zu erleichtern. Am Dienstag wurde die Anklage veröffentlicht, nachdem Haniyeh im Juli getötet wurde und sich die Lage in der Region verändert hatte.
Generalstaatsanwalt Merrick Garland erklärte, dass diese Anklagen Teil der fortlaufenden Bemühungen seien, Hamas zu zerschlagen. Er betonte, dass weitere Maßnahmen folgen werden. Die Anklagen erfolgen zu einer Zeit, in der das Weiße Haus mit Ägypten und Katar an einem neuen Waffenstillstand und einer Geiselvereinbarung zwischen Israel und Hamas arbeitet.
Zu den angeklagten Hamas-Führern zählen:
- Yahya Sinwar: Führer der Hamas im Gazastreifen
- Marwan Issa: Stellvertretender Führer des bewaffneten Flügels der Hamas
- Khaled Mashaal: Ehemaliger Anführer, wohnhaft in Katar
- Mohammed Deif: Langjähriger militärischer Führer
- Ali Baraka: Verantwortlicher für die Außenbeziehungen im Libanon
Die Anführer planten und führten die Angriffe am 7. Oktober durch, bei denen 1.200 Menschen getötet und etwa 250 Geiseln genommen wurden. Die Strafanzeige bezeichnet den Vorfall als den größten und brutalsten Terroranschlag der Hamas. Bei den Operationen kamen Lastwagen, Motorräder, Bulldozer, Schnellboote und Gleitschirme zum Einsatz und es wurden schreckliche Taten wie Vergewaltigungen, Genitalverstümmelungen und Nahkampfschüsse mit Maschinengewehren verübt.
Die Anklagen verdeutlichen, wie schwierig es ist, die Macht von Hamas zu verringern. Merissa Khurma vom Wilson Center erklärt, dass diese Anklagen eine weitere Möglichkeit bieten, sich gegen Hamas zu stellen, aber der Druck wahrscheinlich nicht steigt, da Sinwar derzeit untergetaucht ist. Frühere Maßnahmen von Organisationen wie dem Internationalen Strafgerichtshof hatten wenig Erfolg darin, das Verhalten von Hamas zu ändern oder ihre Position in Waffenstillstandsgesprächen zu schwächen.
Diese Maßnahme ist für die USA von großer Bedeutung, da viele der Opfer Amerikaner waren. Sie ist ein entscheidender Schritt, da die USA den Internationalen Strafgerichtshof nicht anerkennen und daher ihre eigenen rechtlichen Schritte relevanter sind.
Während die USA diese Anklagen vorantreiben, wird die Welt gespannt beobachten, wie sich dies auf Hamas und den Konflikt in Gaza auswirkt. Trotz dieser Maßnahmen bleibt es schwierig, dauerhaften Frieden in der Region zu erzielen. Die Hoffnung besteht darin, dass diese rechtlichen Schritte irgendwann zu einer friedlicheren Zukunft beitragen werden.
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