Kolumbien beendet Waffenstillstand mit größter FARC-Fraktion Mordiscos
BerlinRegierung Kolumbiens beendet Waffenstillstand mit größter FARC-Gruppe
Die kolumbianische Regierung hat den Waffenstillstand mit der größten FARC-Gruppe, die unter der Führung von Kommandant Iván Mordisco steht, beendet. Der Entschluss folgte nach einigen Monaten intensiver Kämpfe. Seit März hat Mordiscos Truppe regelmäßig Auseinandersetzungen mit den kolumbianischen Streitkräften gehabt. Die Zunahme der Gewalt begann, nachdem sie eine indigene Gemeinschaft angegriffen hatten, was zum Ende eines regionalen Waffenstillstands führte.
Wachsende Spannungen in Kolumbien: Zusammenstöße und drohende Militäraktionen
Hier die wichtigsten Punkte:
- Seit März gibt es bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Iván Mordiscos Fraktion und der kolumbianischen Armee.
- Die Regierung plant landesweite Militäraktionen gegen die Kämpfer von Mordisco.
- Die rivalisierende Gruppe unter der Führung von Marcos Calarca bleibt in Friedensverhandlungen und hält bis zum 15. Oktober an einem Waffenstillstand fest.
- Trotz der laufenden Friedensbemühungen steigen die Berichte über Gewalt und Entführungen.
Marcos Calarcas Gruppe befindet sich in Friedensgesprächen mit der Regierung während einer dreimonatigen Waffenruhe, die am 15. Oktober endet. Diese Gruppe kontrolliert etwa 40% der Kämpfer von EMC, laut Angaben des kolumbianischen Militärs. Der kolumbianische Verteidigungsminister Velasquez betonte, dass die Gruppe aufhören muss, Gemeindeführer und ehemalige FARC-Kämpfer anzugreifen, um die Waffenruhe zu verlängern.
Kolumbiens erster linker Präsident, Gustavo Petro, hat Friedensverhandlungen mit den meisten verbliebenen Rebellen durch eine Politik namens „totaler Frieden“ aufgenommen. Während einige Verbrechen, wie die Morde an Menschenrechtsaktivisten, zurückgegangen sind, verschärfen sich andere Sicherheitsprobleme. Kämpfe um Drogenhandelsrouten, illegale Minen und Territorien dauern an.
Die Stiftung für Frieden und Versöhnung, eine Organisation, die sich mit Gewalt in Kolumbien befasst, hat einen deutlichen Anstieg von Entführungen und Gewaltverbrechen festgestellt. Im letzten Jahr nahmen die Entführungen um fast 50% zu, und in der ersten Hälfte dieses Jahres gab es mehr illegale Straßensperren und Schießereien. Laut ihren Forschungen waren FARC EMC Kämpfer vor einem Jahr in 157 Städten präsent und haben sich jetzt auf 209 der insgesamt 1.100 Städte Kolumbiens ausgebreitet.
Die Aufkündigung des Waffenstillstands mit der Gruppe von Mordisco zeigt, dass Kolumbien dringend die zunehmende Gewalt bekämpfen muss, auch wenn dies einige Friedensbemühungen beeinträchtigen könnte. Die Zunahme von Entführungen und illegalen Aktivitäten verdeutlicht die ernsten Herausforderungen, denen das Land gegenübersteht. Obwohl die Regierung umfassenden Frieden anstrebt, zeigt die Lage vor Ort, dass verschiedene Gruppen weiterhin Probleme und Gewalt verursachen. Die Spaltung innerhalb der FARC, bei der ein Teil Frieden sucht und der andere Teil weiterkämpft, erschwert die Friedensbemühungen zusätzlich. Es sind wirksame Maßnahmen dringend erforderlich, um diese wachsenden Bedrohungen zu stoppen und sich wirklich dem vollständigen Friedensplan zu verpflichten.
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