Rechtspopulisten hoffen auf Wahlerfolg in Österreichs Krise

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Österreichische Flagge mit sich wandelndem politischem Hintergrund.

BerlinTitel: Freiheitliche Partei vor historischem Wahlsieg in Österreich

Österreich steht vor einer bedeutenden Wahl, da die Freiheitliche Partei ihren ersten nationalen Sieg anstrebt. Mehr als 6,3 Millionen Menschen sind wahlberechtigt, und das Ergebnis ist noch ungewiss. Herbert Kickl, der Vorsitzende der rechtsextremen Partei, hat durch die Ansprache verschiedener öffentlicher Anliegen die Unterstützung der Partei gesteigert. Jüngst erzielte die Partei einen knappen Sieg bei der Europawahl, was ihren wachsenden Einfluss unterstreicht.

Die Wahlkampagne der Freiheitspartei konzentriert sich auf die Frustrationen der Wähler angesichts von Problemen wie der hohen Inflation, dem Krieg in der Ukraine und den anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Diese Themen sind entscheidend für ihren Ansatz. Zudem greifen sie Migrationsfragen auf, die für ihre Anhänger von Bedeutung sind. Das Parteiprogramm umfasst:

  • Rückführung von „unerwünschten Ausländern“
  • Verschärfung der Grenzkontrollen
  • Aussetzung des Asylrechts durch Notstandsgesetze

Kickl steht der militärischen Unterstützung der Ukraine durch westliche Länder kritisch gegenüber. Er fordert die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland und lehnt den Beitritt Österreichs zur European Sky Shield Initiative ab. Zudem distanziert er sich nicht von der Identitären Bewegung, was die Rolle seiner Partei in der europäischen Politik beeinflusst. Laut Journalist Gernot Bauer wird Kickls Rhetorik zunehmend aggressiver und provokanter.

Die Sozialdemokraten unter der Führung von Andreas Babler stehen der Freiheitlichen Partei ablehnend gegenüber und halten Kickl für eine Bedrohung der Demokratie. Babler hat unmissverständlich erklärt, dass er keine Koalition mit rechtsextremen Gruppen eingehen wird, was zeigt, dass er sich entschieden gegen Kickls Ansichten stellt. Gleichzeitig verlieren Kanzler Karl Nehammer und seine Volkspartei in Zusammenarbeit mit den Grünen seit 2019 an Unterstützung.

Nehammer und seine Partei bemühen sich, Stabilität in schwierigen Zeiten zu demonstrieren, wie während der COVID-19-Pandemie und den gestiegenen Energiekosten nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Dennoch sind viele Bürger unzufrieden, da die Inflation höher als im EU-Durchschnitt ist und wegen früherer, unpopulärer Maßnahmen wie der kurzen Impfpflicht. Die jüngsten Umweltbedenken nach dem Sturm Boris haben Nehammer als Krisenmanager in ein positives Licht gerückt.

Das Wahlergebnis könnte die österreichische Politik verändern. Nehammer hat betont, dass er Kickl nicht als Regierungschef sehen will. Dennoch könnte er bereit sein, mit der Freiheitlichen Partei zusammenzuarbeiten, sofern sie einen anderen Anführer hat, um extremen Politiken entgegenzuwirken. Die Ergebnisse werden zeigen, ob die Ideen der Rechtsextremen Anklang finden, was die zukünftige Ausrichtung Österreichs beeinflussen könnte.

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