Uralte Elefantenknochen enthüllen frühzeitige Fleischverarbeitung und Menschheitsgeschichte in Indien
BerlinIm Kaschmirtal in Südasien haben Wissenschaftler seltene Fossilien von urzeitlichen Elefanten entdeckt. Diese Funde liefern den frühesten Beleg für Schlachtaktivitäten in Indien vor 300.000 bis 400.000 Jahren. Die von Advait Jukar geleitete Forschungsarbeit bietet wertvolle Einblicke in die Aktivitäten früher Menschen in dieser Region. In der Nähe von Pampore wurden mindestens drei Arten von Elefantenverwandten gefunden, darunter der ausgestorbene Palaeoloxodon turkmenicus. Neben diesen Fossilien wurden auch 87 Steinwerkzeuge entdeckt. Diese Entdeckung verändert auf mehrere wichtige Arten unser Verständnis des prähistorischen Lebens auf dem indischen Subkontinent.
- Früheste Beweise für Schlachtung: Deuten darauf hin, dass frühe Menschen Elefantenkadaver als Nahrungsquelle nutzten.
- Neue Erkenntnisse über Palaeoloxodon turkmenicus: Bieten ein vollständigeres Bild dieser ausgestorbenen Tiergattung.
- Migration von Menschen: Unterstreicht die Rolle Indiens bei der frühen Verbreitung von Menschen.
Spuren der Frühmenschen in Pampore: Kooperation und Ressourcenmanagement Die Fundstelle in Pampore belegt, dass frühzeitliche Menschen Werkzeuge herstellten und Fleisch bearbeiteten. Sie fertigten Steinwerkzeuge aus Basalt an, den sie aus anderen Regionen heranschafften. Dies zeigt, dass sie sorgfältig planten und ihre Ressourcen gut verwalteten. Vermutlich nutzten sie die Werkzeuge, um Mark aus Knochen zu gewinnen, was darauf hindeutet, dass sie energiereiche Nahrung zu sich nahmen. Dies legt nahe, dass sie in Gruppen zusammenarbeiteten, um wichtige Nahrungsressourcen zu jagen.
Elefantenknochen stammen größtenteils von einem erwachsenen männlichen Palaeoloxodon. Der Schädel zeigt Anzeichen einer langwierigen Nasennebenhöhlenentzündung, die möglicherweise zum Tod des Tieres führte. Diese Palaeoloxodon-Art zeichnet sich durch eine auffällige Stirn ohne Stirnkämme aus, was auf einen evolutionären Zwischenschritt hindeutet. Der Fund von charakteristisch geformten Zungenbein-Knochen, die essenziell für die Identifikation von Arten sind, ermöglichte Wissenschaftlern, die Klassifizierung dieser Fossilien zu bestätigen. Diese Forschung verbessert unser Verständnis darüber, wie sich der Palaeoloxodon während seiner Wanderung von Afrika nach Eurasien entwickelte und welche Veränderungen dabei auftraten.
Indiens vorgeschichtliche Zeit war früher hauptsächlich für Steinwerkzeuge bekannt, wobei wenig Beweise existierten, die sie mit frühen Menschen in Verbindung brachten. Diese neuen Entdeckungen bieten nun die beste Einsicht, die wir in das Leben und die Bewegungen früher Menschen sowie in die Tiere, mit denen sie vor 300.000 bis 400.000 Jahren in Indien interagierten, gewinnen konnten. Dieses Ergebnis trägt dazu bei, die Lücken in unserem Verständnis der menschlichen Evolution und Wanderungen zu schließen und zeigt, dass es in diesem Bereich mit weiterer Forschung noch viel zu lernen gibt.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.quascirev.2024.108894und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Ghulam M. Bhat, Nick Ashton, Simon Parfitt, Advait Jukar, Marc R. Dickinson, Bindra Thusu, Jonathan Craig. Human exploitation of a straight-tusked elephant (Palaeoloxodon) in Middle Pleistocene deposits at Pampore, Kashmir, India. Quaternary Science Reviews, 2024; 342: 108894 DOI: 10.1016/j.quascirev.2024.108894Diesen Artikel teilen