Sudans Friedensgespräche ohne Militär: erster Tag ohne Fortschritte

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Durch Johannes Müller
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Friedensgesprächstisch mit sichtbaren leeren Militärsitzen

BerlinErster Tag der Friedensgespräche zu Sudan-Konflikt ohne Armeevertreter

Am ersten Tag der Friedensgespräche in der Schweiz zur Lösung des Konflikts im Sudan waren keine Vertreter der sudanesischen Armee anwesend. Der US-Sondergesandte für Sudan, Tom Perriello, berichtete auf der sozialen Plattform X über die Gespräche, aber Fotos zeigten auch keine Anzeichen der Anwesenheit der Rapid Support Forces (RSF), obwohl deren Delegation laut Berichten in der Schweiz eingetroffen war. Ein RSF-Sprecher konnte nicht bestätigen, ob ihre Delegation an der Sitzung am Mittwoch teilgenommen hatte.

Der Konflikt im Sudan steht in Verbindung mit der Entstehung der RSF. Die RSF ging aus den Janjaweed-Kämpfern hervor, die unter dem ehemaligen sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir agierten. Al-Bashir wurde 2019 entmachtet. Die RSF hat eine gewalttätige Vergangenheit. Al-Bashir wird vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Völkermords und anderer Verbrechen im Zusammenhang mit dem Darfur-Konflikt in den 2000er Jahren gesucht.

Der Konflikt führt gegenwärtig zu einer gravierenden humanitären Notlage.

  • Tausende Menschen sind gestorben.
  • Über 10,7 Millionen Menschen wurden vertrieben, was die größte Vertreibungskrise der Welt darstellt.
  • Rund 25,6 Millionen Menschen leiden an akutem Hunger.

Internationale Gruppen fordern das sudanesische Militär zu Friedensgesprächen auf. Der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq erklärte: „Wir möchten, dass alle Seiten teilnehmen, damit die Gespräche erfolgreich sind.“ Doch der sudanesische Militärführer, General Abdel-Fattah Burhan, betonte, dass das Militär nur über einen Waffenstillstand spricht, wenn die RSF aufhört, zivile Häuser zu besetzen. Er warf der RSF vor, vorzugeben, Frieden zu wollen, während sie weiterhin aggressiv agiert.

Gen. Burhan überlebt Drohnenangriff: "Rebellen müssen weichen"

Der Konflikt hat zu schrecklichen Taten geführt. Laut Angaben der UNO und internationaler Menschenrechtsorganisationen kam es zu Massenvergewaltigungen und Tötungen aus ethnischen Gründen. Diese Taten gelten als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die humanitären Auswirkungen sind gravierend, viele Menschen leiden in großen Vertriebenenlagern, besonders in Darfur, unter nahezu lebensbedrohlichem Hunger. Obwohl diplomatische Bemühungen gewisse Hoffnungen aufkommen lassen, erschwert die fehlende Beteiligung wichtiger Gruppen wie des sudanesischen Militärs den Fortschritt.

Sudans Weg zum Frieden ist voller Hindernisse, insbesondere weil weder das Militär noch die RSF zu Kompromissen bereit sind. Die internationale Gemeinschaft drängt auf offene Gespräche, doch die Abwesenheit wichtiger Teilnehmer erschwert die Lage und macht sie sehr instabil.

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