Warum bedachte Entscheidungen oft klüger sind

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
- in
Wecker und Gehirn mit sich drehenden Zahnrädern.

BerlinEine Studie der Duke University stellt die Meinung infrage, dass erste Eindrücke entscheidend sind. Sie ergab, dass in bestimmten Entscheidungsszenarien das Einlegen einer Pause und das Ruhen des Geistes zu besseren Entscheidungen führen kann. Die Studienteilnehmer sortierten virtuelle Boxen mit Gegenständen, um Entscheidungsbiases zu bewerten. Die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die sich Zeit ließen, anstatt schnell zu entscheiden, ausgeglichenere Entscheidungen trafen.

Eine Untersuchung ergab, dass Menschen bei sofortigen Entscheidungen stark von ersten Eindrücken beeinflusst werden. Wenn sie jedoch bis zum nächsten Tag mit ihrer Entscheidung warteten, trafen sie weniger voreingenommene Wahlentscheidungen. Eine Nacht darüber zu schlafen, half ihnen auch, die Situation genauer zu bewerten.

Diese Forschung untersucht einen entscheidenden Aspekt unseres Denkens, nämlich die Primacy-Bias. Darunter versteht man die Tendenz, der zuerst erhaltenen Information bei Entscheidungen mehr Bedeutung beizumessen. Dies kann dazu führen, dass unsere Entscheidungen übermäßig von den ersten Eindrücken oder Erfahrungen beeinflusst werden.

Im echten Leben kann es von Vorteil sein, sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen, um wichtige Entscheidungen zu verbessern. Bei Angelegenheiten wie der Einstellung von Mitarbeitern, dem Autokauf oder der Wahl eines Hauses können übereilte Entschlüsse zu Fehlern führen. Wenn man langsamer vorgeht und sich selbst die Gelegenheit gibt, Informationen zu sammeln und zu verarbeiten, insbesondere nach einer Nacht mit gutem Schlaf, trifft man bessere und rationalere Entscheidungen.

Praktische Auswirkungen verzögerter Entscheidungen

Studien zeigen, dass Pausen für klares Denken essenziell sind. Bei großen Entscheidungen ist es sinnvoll, eine Pause zu machen. Dies ermöglicht unserem Gehirn, Informationen besser zu verarbeiten.

Warum der erste Eindruck zählt

Diese Studie verdeutlicht die Bedeutung des ersten Eindrucks. In unseren Gehirnen sind Emotionen und Logik eng miteinander verknüpft. Während spontane Entscheidungen bei nebensächlichen Angelegenheiten wie der Filmwahl oft gut funktionieren, sind sie bei komplexeren Entscheidungen nicht immer zuverlässig.

Die Studie empfiehlt Unternehmen, ihren Mitarbeitern ausreichend Zeit für sorgfältige Überlegungen zu Entscheidungen in Bezug auf die Einstellung neuer Mitarbeiter, strategische Planungen und die Bildung von Partnerschaften zu geben.

Diese Studie könnte die Lehrmethoden beeinflussen, indem sie den Gedanken fördert, dass Schüler sich die Zeit nehmen sollten, um Informationen gründlich zu verstehen, statt ihre Aufgaben zu überstürzen.

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass ausreichender Schlaf sowohl für die körperliche Gesundheit als auch für das psychische Wohlbefinden entscheidend ist.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1037/xge0001638

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Alyssa H. Sinclair, Yuxi C. Wang, R. Alison Adcock. First impressions or good endings? Preferences depend on when you ask.. Journal of Experimental Psychology: General, 2024; DOI: 10.1037/xge0001638
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