Neue Studie: Elterlicher Cannabiskonsum prägt Jugendliche – Beziehung entscheidend bei Drogenwahrnehmung
BerlinEine Studie der Washington State University zeigt, dass die Art und Weise, wie Jugendliche den Cannabiskonsum ihrer Eltern wahrnehmen, ihre eigenen Gedanken und möglichen Konsum des Rauschmittels beeinflusst. Die Forschung untersucht, wie die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern die Ansichten von Teenagern über Cannabis prägen kann und betont die Wichtigkeit, dass Eltern sich dessen bewusst sind und mit ihren Kindern darüber sprechen.
Zentrale Erkenntnisse der Studie sind:
- 32 % der Jugendlichen glauben, dass ihre Väter Cannabis konsumieren
- 25 % der Jugendlichen glauben, dass ihre Mütter Cannabis konsumieren
- Die Beziehung zu den Eltern beeinflusst Einstellungen je nach Geschlecht unterschiedlich
- Die elterliche Überwachung spielt eine entscheidende Rolle bei der Formung der Ansichten von Jugendlichen
Studie zeigt: Mütter beeinflussen Cannabiseinstellung von Teenagern
Die Studie ergab, dass der Einfluss der Eltern auf Teenager komplex ist und vom Geschlecht abhängt. Beispielsweise neigen Jugendliche mit einer engen Beziehung zu Müttern, die kein Cannabis konsumieren, weniger dazu, es ausprobieren zu wollen. Im Gegensatz dazu betrachten Jugendliche, die Müttern nahe stehen, die Cannabis verwenden, die Droge häufig positiver. Dies verdeutlicht, dass Mütter einen erheblichen Einfluss darauf haben können, wie Jugendliche Cannabis wahrnehmen und akzeptieren, basierend auf ihrem eigenen Konsumverhalten und den Gesprächen darüber.
Väter haben anscheinend einen anderen Einfluss auf Teenager. Eine Studie zeigt, dass Jugendliche, die eine enge Beziehung zu ihren Vätern haben, unabhängig davon, ob diese Cannabis konsumieren oder nicht, oftmals positivere Ansichten über die Droge entwickeln. Dies deutet darauf hin, dass Teenager Cannabis möglicherweise als akzeptabler ansehen, wenn ihre Väter durch ihr Verhalten eine solche Haltung vermitteln.
Studien belegen, dass die Aufmerksamkeit der Eltern hinsichtlich der Aktivitäten ihrer Kinder das Risiko eines Cannabiskonsums vor der Volljährigkeit erheblich senken kann. Dies gilt insbesondere für Jungen: Wenn ihnen bewusst ist, dass ihre Eltern über ihren Aufenthaltsort und ihre Gesellschaft Bescheid wissen, entwickeln sie oft eine kritischere Einstellung gegenüber dem Konsum von Cannabis. Daher ist es entscheidend, klare Regeln zu setzen und Orientierung zu bieten, um Drogenkonsum vorzubeugen.
Die Ergebnisse zeigen gesellschaftliche Herausforderungen, insbesondere in Regionen, wo Cannabis legal ist. Eltern stehen vor widersprüchlichen Informationen über Cannabis, was ihre Gespräche über Risiken und rechtlichen Status beeinflusst. Klare und altersgerechte Gespräche über die gesundheitlichen Auswirkungen und rechtlichen Fragen von Cannabis können helfen, bessere Einstellungen und Verhaltensweisen zu fördern.
Eltern können ihren Jugendlichen helfen, Cannabis zu verstehen, indem sie offen darüber sprechen. Sie sollten erklären, dass es etwas für Erwachsene ist, ähnlich wie Alkohol oder Tabak, und die möglichen Risiken besprechen. Zuhören und Verständnis zeigen sind dabei sehr wichtig. Das Verhalten der Eltern kann maßgeblich beeinflussen, wie Jugendliche über Cannabis denken, und eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem Thema könnte uns dabei helfen, zu verstehen, wie unsere Gesellschaft mit legalen Substanzen umgeht.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1007/s10826-024-02943-7und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Stacey J. T. Hust, J. Willoughby, L. Couto, J. Li. Parents & Cannabis: Adolescents’ Reports of Parent-Related Factors Associated with Their Attitudes About and Intentions to Use Cannabis. Journal of Child and Family Studies, 2024; 33 (11): 3428 DOI: 10.1007/s10826-024-02943-7Diesen Artikel teilen