Neue Studie: Regionale Unterschiede bei Gehirnerschütterungsdiagnosen in den USA aufgedeckt
BerlinForscher der Abteilung für Kinesiologie an der Michigan State University haben herausgefunden, dass die Anzahl der Gehirnerschütterungsdiagnosen in Notaufnahmen in den verschiedenen Regionen der USA stark variiert. Ihre Studie, die im Journal of Safety Research veröffentlicht wurde, analysierte Daten von Notaufnahmen im Zeitraum von 2010 bis 2018. Die Untersuchung zeigt Unterschiede in der Häufigkeit von sportbedingten (SRC) und nicht sportbedingten Gehirnerschütterungen (NSRC).
Zentrale Ergebnisse umfassen:
- Höchste Raten an Diagnosen von Gehirnerschütterungen im Süden
- Niedrigere Raten im Mittleren Westen und Nordosten
- 94,3% der Gehirnerschütterungen durch nicht-sportbedingte Ursachen
Der Süden verzeichnet mehr diagnostizierte Gehirnerschütterungen, da die Region dichter besiedelt ist. Zudem suchen Menschen im Süden häufiger die Notaufnahme auf als in anderen Gegenden. Diese Unterschiede erfordern maßgeschneiderte Gesundheitspläne für die Region.
Medizinische Versorgung ist entscheidend für die Diagnose von Gehirnerschütterungen. Faktoren wie Versicherung, Beruf und örtliche Gesundheitsdienste beeinflussen, wo und wie Menschen behandelt werden. Unterschiede zwischen Regionen führen zu unterschiedlichen Gesundheitsgewohnheiten. In ländlichen Gebieten gibt es beispielsweise oft weniger medizinische Einrichtungen, was zu verzögerten oder selteneren Diagnosen von Gehirnerschütterungen führen kann.
Neue Erkenntnisse: Mehr Gehirnerschütterungen durch Unfälle als durch Sport
Die Studie zeigt, dass die meisten Gehirnerschütterungen nicht durch Sport verursacht werden, sondern häufiger bei Autounfällen und Stürzen auftreten. Dieses Ergebnis widerspricht der weitverbreiteten Ansicht, dass sportliche Aktivitäten die Hauptursache für Gehirnerschütterungen sind. Die Tatsache, dass mehr Menschen durch diese anderen Ereignisse betroffen sind, verdeutlicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für nicht-sportbedingte Gehirnerschütterungen zu schärfen. Indem man die Bevölkerung über alltägliche Risiken informiert, können solche Verletzungen besser verhindert und schneller behandelt werden.
In den letzten zehn Jahren haben Gesetze hauptsächlich darauf abgezielt, sportbedingte Gehirnerschütterungen (SRCs) zu regulieren. So wurden beispielsweise Vorschriften zur Erholung von Sportlern erlassen. Da jedoch nicht-sportbedingte Gehirnerschütterungen (NSRCs) häufiger vorkommen, sind ähnliche Gesetze auch für diese notwendig. Regelungen, die für mehr Verkehrssicherheit sorgen oder über Sturzprävention aufklären, könnten helfen, diese häufigen Gehirnerschütterungen zu reduzieren.
Diese Studie wirft Fragen über die umfassenderen Auswirkungen regionaler Unterschiede auf. Spielen kulturelle oder wirtschaftliche Faktoren eine Rolle bei diesen Unterschieden? Gibt es ein mangelndes Bewusstsein für die Symptome und Behandlungen von Gehirnerschütterungen? Zukünftige Forschungen sollten diese Themen untersuchen, um bessere Strategien zur Behandlung von Gehirnerschütterungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu entwickeln.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.jsr.2024.01.004und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Aaron J. Zynda, Megan C. Loftin, Alyssa Pollard-McGrandy, Tracey Covassin, Ransome Eke, Jessica Wallace. Geographic characteristics of sport- and non-sport-related concussions presenting to emergency departments in the United States. Journal of Safety Research, 2024; 89: 26 DOI: 10.1016/j.jsr.2024.01.00420. November 2024 · 03:19
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