Neue Studie zeigt: Mehr Cannabiskonsum bei Erwachsenen mit Diabetes – Gesundheitsrisiken nehmen zu.
BerlinForscher der University of California San Diego School of Medicine haben einen Anstieg des Cannabis-Konsums bei Erwachsenen mit Diabetes in den USA festgestellt. Sie analysierten Daten aus der National Survey on Drug Use and Health 2021-2022. Die Studie ergab, dass 9 Prozent der Erwachsenen mit Diabetes im letzten Monat Cannabis konsumierten. Der Cannabis-Konsum stieg von 7,7 Prozent im Jahr 2021 auf 10,3 Prozent im Jahr 2022, was einem Anstieg von 33,7 Prozent entspricht.
Die Untersuchung ergab, dass 9 % der Erwachsenen mit Diabetes im letzten Monat Cannabis konsumierten und der Konsum von 2021 bis 2022 um 33,7 % zunahm. Menschen mit Diabetes, die zusätzlich andere Substanzen missbrauchen, neigen häufiger dazu, Cannabis zu konsumieren.
Immer mehr Menschen mit Diabetes greifen zu Cannabis, was gesundheitliche Bedenken aufwirft. Studien haben einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Herzproblemen festgestellt. Da Diabetes-Patienten ohnehin ein hohes Risiko für Herzprobleme haben, ist dies besonders besorgniserregend. Forscher vermuten, dass die zunehmende Nutzung von Cannabis darauf zurückzuführen ist, dass viele Menschen glauben, es helfe bei Schlafstörungen und Nervenschmerzen. Viele sind der Meinung, dass Cannabis diese Symptome lindern kann.
Einige Bundesländer haben Cannabis legalisiert, wodurch der Zugang erleichtert wird. Diese Änderung könnte dazu führen, dass Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes Cannabis als Behandlungsmethode in Betracht ziehen. Es ist wichtig, dass Ärzte bei ihren Diabetes-Patienten nachfragen, ob sie Cannabis konsumieren. Zudem sollten sie die Patienten über mögliche Risiken und Vorteile umfassend aufklären.
Die Untersuchung ergab, dass Erwachsene mit Diabetes, die Cannabis konsumieren, vermehrt zu anderen Substanzen greifen. Dazu zählen Tabak, große Mengen Alkohol, Opioide und Stimulanzien.
Die gleichzeitige Einnahme mehrerer Substanzen kann die Diabeteskontrolle erschweren und die gesundheitlichen Risiken erhöhen.
Der Konsum von Cannabis nimmt unter Menschen mit Diabetes zu, was jedoch sowohl positive als auch negative Seiten hat. Während Cannabis bei Beschwerden wie Nervenschmerzen helfen kann, birgt es auch potenzielle Gesundheitsrisiken, insbesondere in Kombination mit anderen Substanzen. Dies verdeutlicht, wie dringend es weiterer Forschungen bedarf, um die Auswirkungen von Cannabis auf Diabetes umfassend zu verstehen.
Das Forschungsteam bestand aus Dr. Benjamin Han, Dr. Jeremy Pettus und Dr. Alison Moore. Dr. Han ist außerordentlicher Professor und stellvertretender Forschungsleiter der Abteilung für Geriatrie, Gerontologie und Palliativmedizin. Dr. Pettus ist außerordentlicher Professor der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel. Dr. Moore ist Professorin und Leiterin der Abteilung für Geriatrie, Gerontologie und Palliativmedizin sowie Direktorin des Sam and Rose Stein Institute for Research on Aging und des Center for Healthy Aging. Ihre Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit von klaren Richtlinien zum Einsatz von Cannabis bei Menschen mit Diabetes.
Diese Studie betont die Bedeutung der Aufklärung von Gesundheitsfachkräften und Patienten über die Risiken des Cannabisgebrauchs bei Diabetes. Durch geeignete Vorsorgeuntersuchungen und Beratungen können diese Risiken besser gehandhabt werden. Weitere Forschung ist erforderlich, um diese Auswirkungen genau zu verstehen und Richtlinien für einen sicheren Gebrauch zu erstellen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.2337/dc24-0597und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Benjamin H. Han, Jeremy H. Pettus, Kevin H. Yang, Alison A. Moore, Joseph J. Palamar. Past-Month Cannabis Use Among Adults With Diabetes in the U.S., 2021–2022. Diabetes Care, 2024; DOI: 10.2337/dc24-0597Diesen Artikel teilen