Mexiko-Stadt: Ärzte öffnen Herzen und Klinik für haitianische Migranten
BerlinHernández Pacheco, eine Ärztin in Mexiko-Stadt, hat ihre Klinik für haitianische Migranten geöffnet. Sie möchte, dass es ein sicherer Ort für sie ist. Egal, ob sie planen, in Mexiko zu bleiben oder zur US-Grenze zu gehen, die Klinik bietet Unterstützung.
Haitianische Migrant:innen stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Zu den Problemen zählen:
- Rückenschmerzen durch das Schlafen auf dem Boden
- Gesundheitsprobleme aufgrund veränderter Ernährungsweise
- Schwierigkeiten bei der Anpassung an kaltes Wetter
Bellantta Lubin, 23 Jahre alt, ist eine der Patientinnen. Sie kam mit Bauchschmerzen in die Klinik. Da sie kein Spanisch sprach, konnte sie keine Arbeit finden. Die Ärzte gaben ihr eine Stelle als Reinigungskraft in der Klinik. Die Menschen in der Klinik sprechen Spanisch, Französisch und Kreolisch. Mit der Zeit freundete sie sich mit ihnen an.
Hernández Pachecos Familie hat eine lange Tradition im ärztlichen Bereich. Ihre Eltern waren die ersten Ärzte in ihrer ländlichen Nachbarschaft und eröffneten 1963 eine Klinik. Im Jahr 2014 eröffnete Hernández Pacheco eine Klinik, die kostenlose Gesundheitsversorgung für einkommensschwache Menschen anbietet. Ihre Familie unterstützt sie dabei: ihre 83-jährige Mutter, ihre jüngere Schwester Berenice, ein Bruder und zwei Nichten, die als Krankenschwestern arbeiten.
Ein Bericht der UN-Migrationsagentur zeigt, dass die Gewalt durch kriminelle Banden seit März fast 580.000 Haitianer dazu gezwungen hat, innerhalb des Landes umzusiedeln. Viele Haitianer sind zunächst nach Südamerika und dann nach Mexiko ausgewandert, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Ländern wie Brasilien. Die COVID-19-Pandemie hat diese wirtschaftlichen Probleme noch verschärft.
Die mexikanische Regierung verstärkt ihre Bemühungen, Migranten bereits vor der Grenze zu den USA aufzuhalten. Dies hat das Leben für Haitianer in Mexiko-Stadt erschwert. Neue US-Asylbestimmungen führen dazu, dass mehr von ihnen in Mexiko feststecken und auf Asyltermine über die CBP One-App warten müssen.
Gabriel Toussaint, 50 Jahre alt, ist Patient in der Klinik. Früher war er Schulleiter in Haiti und kam nach Florida, um bei seiner Frau zu sein, wobei er seine vier Kinder zurückließ. Er reiste durch Nicaragua, Honduras und Guatemala, um nach Mexiko zu gelangen. In der Klinik wird er wegen Bluthochdrucks und Augenschmerzen behandelt. Toussaint spricht Spanisch, was ihm zugutekommt, bemerkt jedoch, dass es in Mexiko nur wenig Arbeit und niedrige Löhne gibt.
Mexikos humanitäres Visum ermöglicht es Haitianern zu arbeiten. Im letzten Jahr beantragten über 37.000 Haitianer diese Visa, mehr als jede andere Nationalität laut der Internationalen Organisation für Migration. Doch in den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben weniger als 4.000 Haitianer einen Antrag gestellt.
Die Klinik der Familie Hernández Pacheco erhält keine finanzielle Unterstützung vom Staat. Stattdessen sind sie auf Spenden von nicht-staatlichen Organisationen angewiesen, um erschwinglich zu bleiben. Diese Klinik zeigt ihr Engagement sowohl als medizinische Fachkräfte als auch als Helfer für Bedürftige.
Der Zustrom haitianischer Migranten nimmt zu, und es wird mehr Unterstützung und Ressourcen benötigt. Die Familie Hernández Pacheco engagiert sich intensiv, indem sie medizinische Versorgung und einen freundlichen Ort für haitianische Migranten bereitstellt. Ihre Bemühungen sind von großer Bedeutung, insbesondere da sich die Migrationsmuster verändern.
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