Maasai-Rinder retten die Tierwelt, sagt neue Studie

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Durch Klaus Schmidt
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Maasai-Rinder grasen harmonisch auf dem Grasland.

BerlinEine aktuelle Studie stellt die herkömmliche Annahme in Frage, dass das Weiden von Maasai-Rindern dem Maasai Mara Nationalreservat in Kenia schadet. Unter der Leitung von Bilal Butt, einem Professor für Nachhaltigkeit und Entwicklung, fordert die Forschung gängige Naturschutzvorstellungen heraus, die oft die Perspektiven der lokalen Maasai-Bevölkerung übersehen. Viele Jahre lang wurden die Praktiken der Maasai für den Rückgang der Wildtierbestände im Reservat verantwortlich gemacht. Diese neue Studie untersucht jedoch genauer die Interaktion zwischen Viehweide und Wildtieren und bietet eine andere Sichtweise.

Eine Studie in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences zeigt, dass das Weiden von Rindern kaum Auswirkungen auf das Schutzgebiet hat. Die Forschung untersuchte:

  • Die Interaktion zwischen Rindern und großen Pflanzenfressern
  • Die Auswirkungen von Beweidung auf Bodenqualität und Vegetation
  • Gemeinsame Lebensräume von Vieh und Wildtieren

Die über 19 Monate gesammelten Daten zeigten, dass Rinder die Büffel nur geringfügig verdrängten und die Auswirkungen minimal waren. Rinder hatten auch weniger Einfluss auf den Boden und die Pflanzen im Vergleich zu wilden Pflanzenfressern. Dies legt nahe, dass Nutztiere nicht immer Ökosysteme schädigen und unterstreicht die Bedeutung der Einbeziehung von indigenem Wissen in Naturschutzbemühungen.

Neue Ansätze in der Naturschutzstrategie

Diese Studie legt nahe, dass wir unsere Naturschutzpläne überdenken müssen, die indigene Gruppen oft ausschließen. Sie stellt die Frage, wessen Ansichten bei der Erstellung von Umweltvorschriften als am wichtigsten erachtet werden. Naturschutzbemühungen folgen typischerweise einem westlichen Ansatz und vernachlässigen die Erfahrungen und Traditionen indigener Völker wie der Massai. Durch diese Ausgrenzung wird wertvolles ökologisches Wissen ignoriert, das diese Völker über viele Generationen hinweg weitergegeben haben.

Die Maasai haben traditionell in Harmonie mit der Tierwelt dieser Region gelebt und nachhaltige Methoden entwickelt, die sich im Laufe der Zeit an die Besonderheiten der Maasai Mara angepasst haben. Werden die Perspektiven der indigenen Bevölkerung in politische Entscheidungen einbezogen, so können bessere Naturschutzpläne entstehen, die sowohl der Umwelt als auch den lokalen Gemeinschaften zugutekommen.

Die Studie betont die Bedeutung des ganzheitlichen Ansatzes im Naturschutz. Sie zeigt, dass die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften und die Wertschätzung ihres traditionellen Wissens über die Umwelt zu gerechteren und nachhaltigeren Praktiken führen können. Die Vorstellung, Menschen und Vieh von der Natur zu trennen, ist veraltet und vernachlässigt die komplexen Verflechtungen in den Ökosystemen. Wir müssen diese Verbindungen neu überdenken, um Naturschutzstrategien zu entwickeln, die alle einbeziehen und effektiv funktionieren.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1073/pnas.2403655121

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Wenjing Xu, Bilal Butt. Rethinking livestock encroachment at a protected area boundary. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2024; 121 (38) DOI: 10.1073/pnas.2403655121
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