Immer mehr Kinder in Gefahr: Neue Höchststände bei Kindeswohlgefährdung gemeldet
Berlin2023 wurden in Deutschland so viele Fälle von Kindeswohlgefährdung wie nie zuvor gemeldet. Die Jugendämter stellten bei mindestens 63.700 Kindern oder Jugendlichen eine Gefährdung fest. Das sind rund 1.400 Fälle mehr als im Jahr 2022, ein Anstieg von 2 Prozent.
Eine höhere Schätzung liegt bei 67.300 Fällen. Das könnte auf ein Plus von rund 8 Prozent hindeuten. Besonders oft betroffen sind Kinder im Durchschnittsalter von 8,2 Jahren. Jungen sind häufiger bei den bis 12-Jährigen betroffen, während Mädchen ab dem Alter von 13 Jahren stärker betroffen sind.
Die meisten Fälle betreffen Kinder von Alleinerziehenden. Auch Familien, bei denen die Eltern nicht in Deutschland geboren sind und nicht Deutsch sprechen, sind stark betroffen.
Die Ursachen der Kindeswohlgefährdung sind vielfältig:
- Vernachlässigung – 58 Prozent
- Psychische Misshandlung – 36 Prozent
- Körperliche Misshandlung – 27 Prozent
- Sexuelle Misshandlung – 6 Prozent
Viele Kinder erleben mehrere Formen der Gefährdung gleichzeitig. Dies betraf 2023 jeden vierten Fall. Die meisten Hinweise kamen von Polizei und Justiz. Nur 10 Prozent der Hinweise kamen aus den Familien selbst.
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