Exklusive SWR-Enthüllung: Deutsche Bahn legt digitale Pläne auf Eis
BerlinDie Deutsche Bahn hat sich entschieden, ihre Pläne zur Digitalisierung zahlreicher Zugstrecken und Stellwerke zu stoppen. Stattdessen wird auf altbewährte elektronische Technik zurückgegriffen. Dies hat zur Folge, dass der Einsatz des neuen europäischen Zugsicherungssystems ETCS stark reduziert wird. Internen Berichten zufolge ist die Kostenfrage der Hauptgrund für diese Entscheidung.
Mehrere Insider und Landesverkehrsminister bestätigen, dass alte Stellwerke nicht durch digitale, sondern durch herkömmliche Technik ersetzt werden sollen. Verkehrspolitiker und Experten befürchten, dass die Bahn dadurch weniger pünktlich und weniger zuverlässig bleiben wird.
Die Pläne im Überblick:
- Stoppen der Digitalisierung von Stellwerken und Schienen
- Reduktion des Ausbaus des ETCS
- Verwendung der Technik aus den 90er Jahren
- Fokus auf Sanierung der Haupttrassen
Ein Bahn-Insider erklärt, dass die Digitalisierung zu teuer sei und zu viel Personal binde. Daher will die DB InfraGO mehr Geld für die Sanierung statt die Modernisierung ausgeben. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann äußert, dass diese Strategie alarmierend sei.
Bemerkenswert ist, dass das Projekt "Digitaler Knoten Stuttgart" weitergebaut, jedoch entscheidend an Bedeutung verlieren könnte. Die Länder und der Bund sollen stärkere Finanzierungen für die digitale Modernisierung prüfen.
Erste personelle Konsequenzen innerhalb der Bahn wurden ebenfalls schon gezogen. Mehrere Mitarbeitende verließen das Projekt, und ein führender Mitarbeiter wurde fristlos entlassen.
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