Arakan-Armee für tödlichen Angriff auf fliehende Rohingya verantwortlich gemacht
BerlinBeunruhigende Videos kursieren in den sozialen Medien. Sie zeigen die Leichen von Erwachsenen und Kindern auf einer Straße in der Nähe eines Flusses in Myanmar. Diese Aufnahmen stammen vermutlich von einem kürzlichen Angriff. Aufgrund von Reisebeschränkungen und Kämpfen in der Region ist es jedoch schwierig, dies zu verifizieren.
Myanmar erlebt seit der Machtübernahme des Militärs im Jahr 2021 vermehrt Gewalt. Anhänger der Demokratie und ethnische Minderheiten kämpfen gegen die militärische Führung. Besonders besorgniserregend ist die Lage im Rakhine-Staat, da neue Angriffe auf die Rohingya-Minderheit befürchtet werden. Im Jahr 2017 flohen etwa 740.000 Rohingya aufgrund militärischer Aktionen nach Bangladesch. Sie leben dort nun in überfüllten Lagern und können nicht zurückkehren, weil es nach wie vor unsicher ist.
Zwei Männer, die nach Bangladesch geflohen sind, behaupten, die Arakan-Armee stecke hinter den Angriffen. Diese erfolgten von einem Lager der Gruppe in der Nähe von Maungdaw und ähnelten den täglichen Drohnenangriffen in der von Regierungstruppen kontrollierten Stadt. Die Arakan-Armee hat eine Geschichte der Feindseligkeit gegenüber den Rohingya.
Ärzte ohne Grenzen berichteten, 39 Menschen wegen Verletzungen behandelt zu haben, die durch Gewalt zwischen Sonntag und Mittwoch entstanden waren, was den Aussagen der Überlebenden entsprach.
Über 40% der Verletzten sind Frauen und Kinder. Viele erlitten Verletzungen durch Mörsergranaten und Schusswunden. Der Dienstag war der Tag mit den meisten Behandlungen, an dem 21 Verwundete versorgt wurden.
Militär beschuldigt Arakan-Armee des Angriffs auf Rohingya-Zivilisten
Die Militärpresse warf der Arakan-Armee vor, Angriffe auf Rohingya-Zivilisten durchgeführt zu haben. Das Militär selbst sah sich ähnlichen Anschuldigungen aus dem Jahr 2017 ausgesetzt. Berichte besagten, dass Arakan-Armee-Soldaten Rohingya-Frauen und -Mädchen vergewaltigt und getötet haben sollen. Die Arakan-Armee wies diese Behauptungen zurück und erklärte, die Todesfälle seien nicht in ihren Kontrollgebieten geschehen. Sie machten das Militär und mit ihm kämpfende lokale Muslime dafür verantwortlich, dass Zivilisten nicht in Sicherheit gelangen konnten.
Aktuelle Berichte zeigen, dass die Militärregierung die Rohingya zwangen, am Kampf teilzunehmen. Bewaffnete Rohingya-Gruppen wurden ebenfalls beschuldigt, Männer aus bangladeschischen Lagern zu entführen und dem Militär zu übergeben.
Der Konflikt wird durch die anhaltende Gewalt und das mangelnde Vertrauen immer komplexer. Verschiedene Quellen geben sich gegenseitig die Schuld, was die Verantwortungsfrage undurchsichtig macht. Besonders gefährdet sind dabei vulnerable Gemeinschaften wie die Rohingya. Es ist dringend notwendig, dass die internationale Gemeinschaft eingreift. Sie sollte Frieden fördern und die Überwachung von Menschenrechtsverletzungen sicherstellen.
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