Corona-Bilanz: Welche Rolle spielte das RKI wirklich?
BerlinIm Zuge der Corona-Pandemie war die Rolle des Robert Koch-Instituts (RKI) vielfach umstritten. Das RKI ist dem Gesundheitsministerium unterstellt und sollte wissenschaftlich unabhängig forschen. In der Praxis war dies nicht immer der Fall.
Sitzungsprotokolle, die veröffentlicht wurden, zeigen, dass das Gesundheitsministerium mehrfach Einfluss hatte. Dazu folgende Punkte:
- September 2021: Ministerielle Weisung zur Kontaktnachverfolgung
- Mai 2021: Zweifel des RKI an der Aussagekraft der Inzidenzwerte
- Februar 2022: Dissens über die Herabstufung der Gefährdungslage
Das RKI und die Politik waren sich oft uneins über Maßnahmen und Bewertungen. Das zeigt sich auch bei der Diskussion über Inzidenzwerte. Hier meldete das RKI Zweifel an, da diese Werte das Infektionsgeschehen unterschätzen könnten. Trotzdem blieb die Politik lange bei diesen Werten.
Im Frühjahr 2022 wollte das RKI die Gefährdungslage von "sehr hoch" auf "hoch" herabstufen. Das Gesundheitsministerium lehnt dies ab. Die Bewertungen bleiben bei "sehr hoch".
Das Gesundheitsministerium argumentiert, dass die politische Verantwortung beim Ministerium liege. Diese Spannungen werfen viele Fragen auf: Wer hat wann welche Entscheidungen getroffen? Und wie unabhängig war das RKI wirklich?
Viele dieser Fragen sind noch offen und bedürfen weiterer Aufarbeitung. Die politischen und wissenschaftlichen Rollen während der Pandemie müssen klarer definiert werden, um für künftige Krisen besser aufgestellt zu sein.
Heute · 16:33
Leben im letzten Abschnitt: Hospizarbeit mit Herz
Diesen Artikel teilen