Umstrittene Mosaike von Rupnik bleiben trotz Missbrauchsvorwürfen in Lourdes

Durch Klaus Schmidt
- in
„Kontroverse Mosaiken in der Lourdes-Grotte geraten ins Rampenlicht“

BerlinMosaiken des beschuldigten Künstlers bleiben vorerst im Heiligtum von Lourdes

Die Mosaiken des Künstlers Marko Ivan Rupnik werden vorerst im Heiligtum von Lourdes verbleiben, obwohl der Jesuitenorden ihn letztes Jahr nach glaubwürdigen Missbrauchsvorwürfen mehrerer Frauen ausgeschlossen hat. Einige Frauen berichten, dass die Übergriffe während der Entstehung der Kunstwerke stattfanden. Die Mosaiken sind nun für die Betroffenen ein schmerzhaftes Erinnerungsstück.

Wichtige Punkte:

  • Die Jesuiten haben Rupnik nach glaubwürdigen Missbrauchsvorwürfen ausgeschlossen.
  • Der Vatikan hat im Oktober eine kanonische Untersuchung eingeleitet.
  • Der Papst bestritt eine wesentliche Beteiligung, bestätigte jedoch Rupniks Exkommunikation.
  • Die Debatte dauert seit Jahren an, da Rupniks Mosaiken weit verbreitet sind.

Der Vatikan begann im Oktober mit einer Untersuchung gegen Rupnik, da die Menschen empört waren, dass seine Opfer keine Gerechtigkeit erfahren hatten. Es gab auch Zweifel daran, dass Jesuiten, einschließlich Papst Franziskus, ihn geschützt hätten. Der Papst erklärte, er sei nicht tief in die Angelegenheit involviert gewesen, bestätigte jedoch, dass Rupnik exkommuniziert worden sei, weil er das Beichtgeheimnis missbraucht habe, um einer Frau, mit der er sexuelle Beziehungen hatte, zu vergeben.

Seit zwei Jahren wird diskutiert, was mit seinen Mosaiken geschehen soll. Diese Kunstwerke befinden sich an bedeutenden Orten der katholischen Kirche wie Schreinen, Basiliken und Heiligtümern weltweit.

Letzter Widerstand gegen Rupniks Kunstwerke

Vergangene Woche verteidigte der Kommunikationschef des Vatikans den Einsatz von Rupniks Kunstwerken auf der Website von Vatican News. Dies veranlasste Kardinal Sean O’Malley, den obersten Missbrauchsberater des Papstes, zum Handeln. O’Malley verschickte einen Brief an alle vatikanischen Büros, in dem er sie aufforderte, Rupniks Kunstwerke nicht mehr zu präsentieren. Die Argumentation von O’Malley basierte auf zwei Hauptpunkten: Erstens, das fortgesetzte Bewerben der Kunstwerke ignoriere den Schmerz der Opfer. Zweitens, es könnte als Verteidigung von Rupnik interpretiert werden.

Micas erkannte diese Probleme. Er sagte, er sei sich bewusst, dass die Mosaiken es den Opfern erschweren, in Lourdes zu beten. Er erwähnte, dass eine von ihm im letzten Jahr gegründete Arbeitsgruppe verschiedene Vorschläge gemacht habe. Einige Mitglieder sagten, dass das Entfernen der Mosaiken den Opfern nicht helfen würde. Sie meinten außerdem, dass das Entfernen die „Cancel Culture“ unterstützen würde.

Manche Leute befürchteten, die Kirche könnte Objekte mehr schätzen als Menschen. Sie sorgten sich, dass der Fokus auf Kunst oder Geld die Hilfe für Missbrauchsopfer beeinträchtigen könnte. Micas stimmte zu, dass mehr Maßnahmen notwendig seien, hatte jedoch noch nicht entschieden, die Mosaike zu entfernen.

Am Mittwoch boten fünf Frauen an, mit Micas zu sprechen, um eine Lösung zu finden. Sie begrüßten seine Entscheidung, die Mosaike nachts nicht zu beleuchten, als einen guten Anfang. Trotzdem forderten sie weitere Maßnahmen. In einer Erklärung ihrer Anwältin Laura Sgro hieß es: „Am Tag sind die Mosaike weiterhin sichtbar und werden weiterhin Unbehagen verursachen.“

Letzte Woche entbrannte erneut eine hitzige Debatte über die Unterstützung für Rupniks Kunstwerke. Es ist zu erwarten, dass die Diskussion weitergeht, während die Kirche nach einer angemessenen Lösung für dieses heikle Thema sucht.

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