Angriff in Solingen: Grenzen der Prävention verdeutlicht
BerlinEin jüngster Messerangriff in Solingen hat erneut die Grenzen der Präventionsarbeit aufgezeigt. Thomas Mücke, Experte für Deradikalisierung, betonte die Bedeutung von frühzeitigen Hinweisen aus dem sozialen Umfeld, um Radikalisierungsprozesse zu stoppen. Er zufolge können viele extremistische Taten verhindert werden, wenn rechtzeitig Signale erkannt und gemeldet werden.
- Ablehnung der Demokratie
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In Deutschland existieren gut funktionierende Strukturen zur Extremismusprävention und Deradikalisierung, die eng mit Sicherheitsbehörden kooperieren. Mücke betont jedoch, dass nicht jeder einzelne Anschlag vermeidbar ist.
Seit dem 7. Oktober gab es 21 Anschlagsversuche in Westeuropa, sieben davon erfolgreich. Die Eskalation im Nahen Osten hat die Dynamik der terroristischen Gefahr verstärkt. Der IS nutzt diese Konflikte für die Mobilisierung und Rekrutierung.
Nach solchen Taten wird oft über zusätzliche Maßnahmen diskutiert, wie das Verbot von Messern in der Öffentlichkeit. Zwar kann dies die Alltagskriminalität reduzieren, es wird aber kaum terroristische Anschläge verhindern.
Für eine bessere Prävention ist es wichtig, dass Menschen aus dem Umfeld Hinweise frühzeitig geben. Nationalen Beratungsstellen und Hotlines bieten die notwendige Unterstützung. Die Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeitern, Eltern und Sicherheitsbehörden spielt eine zentrale Rolle.
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