Wälder wandeln sich zu Kohlenstoffquellen: Alarmierende Erhebung zeigt Trend
BerlinDie aktuelle Bundeswaldinventur zeigt beunruhigende Entwicklungen in Deutschlands Wäldern. Wälder, die bisher als Kohlenstoffsenken galten, stoßen jetzt mehr Kohlenstoff aus, als sie speichern. Ursache sind Schädlinge und Trockenheit. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sieht den Wald mittlerweile als "Kohlenstoffquelle".
Nur 20 Prozent der Bäume gelten als gesund. Besonders bei Fichten gab es seit 2018 drastische Verluste wegen Borkenkäferbefall und Trockenheit. Positiv ist der leichte Anstieg von Mischwäldern, die widerstandsfähiger gegen Klimawandel und Schädlinge sind. Martin Häusling von den Grünen bewertet den Waldzustand mit der Note 4-.
Hier ein paar Fakten:
- Waldfläche in Deutschland: knapp 36 Millionen Hektar
- Größte Waldfläche: Bayern mit 2,6 Millionen Hektar
- Waldflächenanteil in Rheinland-Pfalz und Hessen: jeweils 43 Prozent
- Rund 48 Prozent der Wälder sind privat
Der Anteil an Staatswald ist gesunken, während der Waldbesitz von Körperschaften leicht gestiegen ist. An etwa 80.000 Punkten wurden Daten gesammelt, 520.000 Bäume vermessen. Die nächste Erhebung ist gesetzlich in zehn Jahren vorgeschrieben.
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