Alarmierende Kassenstudie: Weniger Kinder erhalten lebensrettende HPV-Impfung
BerlinEine aktuelle Erhebung der Barmer Krankenkasse zeigt, dass die Impfquoten gegen das HPV-Virus bei Kindern alarmierend zurückgehen. Zwischen 2021 und 2022 sank die Rate um 23,5 Prozent. Im Vergleich zum Rekordjahr 2015 sind es sogar 37 Prozent weniger. Dies ist besorgniserregend, da HPV-Viren bösartige Tumore, wie Gebärmutterhalskrebs, auslösen können.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die HPV-Impfung seit Jahren für Mädchen und Jungen. Trotzdem sind 40 Prozent der 14-jährigen Mädchen in Deutschland nicht geimpft. Auch bei Jungen gibt es Nachholbedarf: Nur 25 Prozent der 13-Jährigen sind vollständig geimpft.
Einige Regionen haben bessere Raten als andere. Hier sind die Spitzenreiter und Schlusslichter:
- Sachsen-Anhalt: 75,7 Prozent Impfquote bei 17-jährigen Mädchen
- Mecklenburg-Vorpommern: 71,8 Prozent
- Brandenburg: 71,5 Prozent
- Bayern: 51,3 Prozent
- Bremen: 54,2 Prozent
- Baden-Württemberg: 55,2 Prozent
Experten und Krankenkassen fordern ein Erinnerungssystem für Menschen mit Impflücken. Christoph Straub von der Barmer Krankenkasse betont, dass die Akzeptanz und Sensibilität für die HPV-Impfung steigen muss.
Die WHO strebt bis 2030 eine weltweite Impfquote von 90 Prozent bei Mädchen an. In Deutschland erkrankten 2020 über 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, 1.564 starben daran.
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