Neue Ansätze zur Ebola-Bekämpfung durch Strukturerkennung
BerlinWissenschaftler entwickeln neue Methoden, um gefährliche Viren wie Ebola und Marburg zu bekämpfen. Derzeit haben wir nur wenige Möglichkeiten, gegen diese Viren vorzugehen. Die vorhandenen Impfstoffe und Behandlungen wirken nur gegen einen Virustyp. Forschende am La Jolla Institute for Immunology machen Fortschritte, indem sie mithilfe fortschrittlicher Bildgebungstechnologien Schwachstellen der Viren aufdecken.
Wissenschaftler des LJI haben detaillierte Bilder des Nukleokapsids des Ebola-Virus gezeigt, das für dessen Reproduktion in Wirtszellen entscheidend ist. Diese Entdeckung könnte die Entwicklung von antiviralen Medikamenten voranbringen, die nicht nur gegen Ebola, sondern auch gegen andere ähnliche Viren wirken. Die wichtige Studie wurde unter der Leitung von Dr. Reika Watanabe durchgeführt, wobei die Rolle des Nukleokapsids für das Überleben des Virus hervorgehoben wurde.
Faszinierende Einblicke in das Virus
Die Forscher nutzten die Kryo-Elektronentomografie, um das Nukleokapsid in infizierten Zellen zu untersuchen. Sie entdeckten dabei, dass:
Der Nukleokapsid gleicht einem gewundenen Telefonkabel. Er besteht aus drei Schichten, die jeweils eine Rolle bei der viralen Replikation spielen. Eine bislang unbekannte Außenschicht stellt die Verbindung des Nukleokapsids mit der viralen Membran her.
Diese Entdeckungen klären viele Fragen auf dem Gebiet und eröffnen neue Möglichkeiten für die antivirale Forschung durch die Identifizierung eines gemeinsamen Aufbaus von Nukleokapsiden.
Die Bedeutung der Ausrichtung auf das Nukleokapsid
Das Verständnis der Funktion des Nukleokapsids könnte unsere Herangehensweise im Kampf gegen diese Viren revolutionieren. Eine gezielte Beeinträchtigung dieser Struktur könnte das Wachstum des Virus stoppen. Ist das Nukleokapsid beschädigt, kann sich das Virus nicht vermehren. Diese Erkenntnis ist entscheidend für die Entwicklung von Medikamenten, die gegen verschiedene Filoviren wirksam sind.
Die Nukleokapside von Filoviren sind über verschiedene Arten hinweg ähnlich, was darauf hindeutet, dass sie sich im Laufe der Zeit kaum verändert haben. Diese Ähnlichkeit deutet darauf hin, dass ein einzelnes antivirales Medikament gegen verschiedene Filoviren wirksam sein könnte und Schutz bei zukünftigen Ausbrüchen bieten würde. Während Watanabe diese Forschung fortsetzt, könnte dies die Entwicklung von antiviralen Medikamenten grundlegend verändern und in Regionen, in denen diese Viren häufig auftreten, viele Menschenleben retten.
Diese Entdeckung bildet die Grundlage für weitere detaillierte Untersuchungen zur Bildung von Nukleokapsiden in Viren wie Marburg. Künftige antivirale Therapien könnten darauf abzielen, dieses entscheidende Viruselement zu stören, um die Verbreitung des Virus und das Auftreten von Erkrankungen zu verhindern.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.cell.2024.08.044und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Reika Watanabe, Dawid Zyla, Diptiben Parekh, Connor Hong, Ying Jones, Sharon L. Schendel, William Wan, Guillaume Castillon, Erica Ollmann Saphire. Intracellular Ebola virus nucleocapsid assembly revealed by in situ cryo-electron tomography. Cell, 2024; DOI: 10.1016/j.cell.2024.08.044Diesen Artikel teilen