Meeresschutzwälle könnten Hochwasserrisiko im Binnenland erhöhen
BerlinForscher haben herausgefunden, dass Barrieren, die das Vordringen von Salzwasser ins Landesinnere verhindern sollen, tatsächlich die Überschwemmungen in diesen Gebieten verschlimmern können. Mit dem Anstieg der Erdtemperatur steigen auch die Meeresspiegel schneller an. Dies betrifft Küstenregionen, in denen mehr als eine Milliarde Menschen leben. Es ist wichtig, dort Häuser, Habseligkeiten und Wasservorräte zu schützen.
New York und San Francisco arbeiten mit dem Army Corps of Engineers zusammen, um Schutzmauern gegen Überschwemmungen zu errichten. Diese Projekte sind äußerst kostspielig und erfordern Milliarden von Dollar. Eine neue Studie warnt jedoch davor, dass Schutzwälle und ähnliche Barrieren unvorhergesehene Probleme verursachen könnten.
Wichtige Erkenntnisse der Studie umfassen:
- Meeresschutzmauern können Überschwemmungen von Grundwasser verursachen.
- Sperrwände können Grundwasser stauen und somit wie unterirdische Dämme wirken.
- Angestautes Grundwasser kann an die Oberfläche treten und in Kanalisationen sowie Wasserleitungen eindringen.
- Dies könnte die Kapazität von Abwassersystemen verringern, Rohrkorrosion verstärken und Trinkwasser verunreinigen.
Frühere Studien vernachlässigten die Berücksichtigung von Grundwasserüberschwemmungen und überschätzten daher die Wirksamkeit von unterirdischen Barrieren. Die neue Forschung hebt hervor, wie wichtig es ist, Überschwemmungen im Landesinneren durch steigende Grundwasserspiegel zu bekämpfen. Lösungen wie Pumpen oder Drainagesysteme können dabei helfen, überschüssiges Wasser zu kontrollieren.
Städteplaner müssen von diesen Erkenntnissen wissen. Die Niederländer haben ähnliche Probleme schon seit langem erfolgreich bewältigt. Sie setzen große Pumpen ein, um überschüssiges Wasser zu kontrollieren. Wenn andere Städte also Seewälle errichten wollen, sollten sie sich darauf einstellen, regelmäßig Wasser abpumpen zu müssen.
Die Untersuchung zeigt, dass der Schutz durch Barrieren sorgfältig geplant werden muss. Dabei sollte die Gefahr von Binnenüberschwemmungen durch Grundwasser berücksichtigt werden. Dies ist besonders wichtig für dicht besiedelte Küstengebiete.
Die Abhandlung erläutert, dass steigende Meeresspiegel Salzwasser ins Binnenland drücken und Süßwasser verdrängen. Dadurch steigen beide Grundwasserarten an die Oberfläche, was zu aufsteigendem oder aus dem Boden austretendem Grundwasser führt.
Stadtplaner in Küstenstädten weltweit sollten diese Informationen ernst nehmen. Durch sorgfältige Planung und den Einsatz von Instrumenten wie Pumpen oder Entwässerungssystemen kann man sich gegen steigende Meeresspiegel wappnen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41598-024-66273-wund seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Xin Su, Kevin M. Befus, Michelle A. Hummel. Shoreline barriers may amplify coastal groundwater hazards with sea-level rise. Scientific Reports, 2024; 14 (1) DOI: 10.1038/s41598-024-66273-wDiesen Artikel teilen