Katastrophenschutz im Ahrtal: Was hat sich seit der Flut verändert?
BerlinDie Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 hat gezeigt, dass der Katastrophenschutz in Deutschland nicht überall funktioniert. Seitdem hat sich einiges verbessert. Das Katastrophenmanagement wurde personell gestärkt und das Schnittstellenmanagement optimiert. Dennoch gibt es immer noch Verbesserungsbedarf, besonders in Rheinland-Pfalz.
Krisenforscher Frank Roselieb hebt drei zentrale Verbesserungen hervor:
- Mehr Hauptamtliche im Katastrophenschutz
- Bessere Zusammenarbeit zwischen Staat und Hilfsorganisationen
- Einführung des Vier-Augen-Prinzips zur Fehlervermeidung
Trotz dieser Fortschritte bleibt die Angst vor einer erneuten Flut groß. Florian Ulrich von der Freiwilligen Feuerwehr Ahrbrück lobt neue Maßnahmen wie elektronische Sirenen und verbesserte Digitalfunknetze. Doch er sieht Rheinland-Pfalz im Vergleich zu anderen Bundesländern immer noch im Rückstand.
Roselieb kritisiert auch die langsame Umsetzung von Projekten und den hohen Bürokratieaufwand in Deutschland. Die Beschaffung von Sirenen dauere hier im Schnitt Jahrzehnte, während andere Länder das in wenigen Jahren erledigen. Weiterhin gibt es Schwächen im Zivilschutz und in der Abwehr von Cyberrisiken.
Die Bewohner des Ahrtals haben größtenteils das Vertrauen in die Behörden verloren. Sie sehen zwar die neuen Sirenen, fühlen sich jedoch bei Regen unsicher und haben Angst vor einer weiteren Katastrophe.
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