Ehemaliger Stasi-Mann erhält zehn Jahre Haft wegen Mordes
BerlinEin 80-jähriger Mann wurde in Berlin wegen Mordes vor 50 Jahren zu zehn Jahren Haft verurteilt. Er war ein ehemaliger Offizier des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit. Er soll 1974 einen polnischen Staatsbürger am Grenzübergang Friedrichstraße erschossen haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich zwölf Jahre Haft gefordert. Der Fall war viele Jahre ungelöst. Ein entscheidender Hinweis kam erst 2016 aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv. Zuerst wurde ein Totschlag vermutet, der verjährt wäre. Später erkannte die Staatsanwaltschaft eine heimtückische Mordhandlung.
Der Verurteilte schwieg während des Prozesses. Seine Verteidigung forderte Freispruch und bestritt die Vorwürfe. Laut Anklage gehörte der Mann zu einer Stasi-Operativgruppe und hatte den Auftrag, das Opfer „unschädlich“ zu machen.
Das Opfer, Czesław Kukuczka, hatte mit einer Bombenattrappe seine Ausreise erzwingen wollen. Die Staatssicherheit wollte ihm eine Ausreise vortäuschen und tötete ihn währenddessen.
Wichtige Punkte:
- Verurteilungsjahr: 2024
- Tatjahr: 1974
- Opfer: Czesław Kukuczka, polnischer Staatsbürger
- Täter: 80 Jahre, ehemaliger Stasi-Offizier
- Strafmaß: Zehn Jahre Haft
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