Scholz kündigt Hilfspaket für polnische Opfer der NS-Zeit an

Durch Klaus Schmidt
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Deutsche und polnische Flaggen schütteln sich über Blumen die Hände.

BerlinBundeskanzler Olaf Scholz wird während seines Besuchs in Warschau am Dienstag Unterstützung für polnische Überlebende nationalsozialistischer Verbrechen ankündigen. Dieser Plan zielt darauf ab, die deutsch-polnischen Beziehungen zu verbessern. Das Hilfspaket wird voraussichtlich zahlreiche Themenbereiche abdecken, darunter:

  • Finanzielle Entschädigung für noch lebende polnische Opfer des NS-Regimes
  • Unterstützung zur Verteidigung der östlichen Flanke Polens
  • Ein Mahnmal in Berlin, das sich auf die Verbrechen der Nazis im besetzten Polen konzentriert

Paul Ziemiak, Generalsekretär der CDU, erklärte im POLITICO Berlin Playbook Podcast, dass der Kanzler den Menschen in Polen, die unter der deutschen Naziherrschaft gelitten haben, helfen wird. Viele dieser Überlebenden haben keine ausreichende Krankenversicherung und leben im Alter in Armut.

Deutschland hat Polens Forderung nach mehr als 1 Billion Euro an Kriegsreparationen abgelehnt und erklärt, dass das Thema nach dem Krieg erledigt sei. Die aktuelle polnische Regierung unter Premierminister Donald Tusk hat diese Forderungen fallengelassen. Dennoch hat Außenminister Radoslaw Sikorski Deutschland gebeten, eine Möglichkeit zu finden, das polnische Volk zu entschädigen.

Deutschlands Kulturministerin Claudia Roth äußerte, dass viele Menschen in Deutschland wenig über die Verbrechen wissen, die das Nazi-Regime in Polen verübt hat. Um dies zu ändern, hat das Kabinett von Scholz ein neues Denkmal namens "Deutsch-Polnisches Haus" gebilligt. Dieses Denkmal in Berlin wird die grausamen Taten der NS-Zeit, die zum Tod von über fünf Millionen Polen führten, würdigen.

Ein hochrangiger deutscher Beamter erklärte, dass die Sicherheitszusammenarbeit ein zentrales Thema der Gespräche sein werde. Deutschland plant, die Unterstützung für Polens östliche Grenze, insbesondere im Bereich der Luftverteidigung, zu verstärken. Scholz möchte, dass Polen am Sky Shield Programm teilnimmt, um gemeinsam Luftabwehrsysteme zu erwerben und einzusetzen. Tusk hingegen fordert Unterstützung für eine Verteidigungslinie entlang der baltischen Grenze zu Belarus und Russland, die ebenfalls Luftverteidigungssysteme umfassen soll.

Der Besuch von Scholz ist das erste Treffen zwischen den Regierungen Deutschlands und Polens seit 2018. Mehr als zehn Minister aus Scholz' Kabinett werden anwesend sein. Trotz bevorstehender Ankündigungen fordern viele Polen weiterhin eine Entschädigung von Deutschland. Umfragen zeigen, dass die meisten Polen der Ansicht sind, Deutschland solle für die während der Nazi-Besatzung verursachten Schäden zahlen.

Deutschland plant, mehrere hundert Millionen Euro für diese Projekte bereitzustellen. Damit zeigt Deutschland sein großes Engagement zur Verbesserung der Beziehungen zu Polen. Unter der vorherigen polnischen Regierung, geführt von der rechtsgerichteten Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), hatten sich die Beziehungen verschlechtert. Die PiS-Regierung übte oft Kritik an Deutschland und forderte hohe Kriegsreparationen.

Scholz plant Maßnahmen zur Lösung alter Probleme und zur Verbesserung der zukünftigen Zusammenarbeit. Auf einer Pressekonferenz mit dem polnischen Premierminister Donald Tusk werden sie diese Pläne erläutern und weitere Details zu den nächsten Schritten bekannt geben.

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