Die Salzbeständigkeit der Cat Ba-Languren: Überlebensstrategien einer bedrohten Art in Vietnam
BerlinAuf der vietnamesischen Insel Cat Ba besitzen die fast ausgestorbenen Cat Ba Languren die außergewöhnliche Fähigkeit, Salzwasser zu trinken. Wissenschaftler des Deutschen Primatenzentrums und des Zoos Leipzig haben entdeckt, dass diese Affen genetische Anpassungen aufweisen, die ihnen ermöglichen, hohe Salzkonzentrationen zu tolerieren, was entscheidend ist, da es auf der Insel kaum Süßwasser gibt. Obwohl ihre Population klein ist und sie mit Problemen wie Inzucht und geringer genetischer Vielfalt zu kämpfen haben, verfügen die Languren dennoch über wichtige genetische Eigenschaften, die ihnen das Überleben sichern.
Studie hebt wichtige Aspekte der Languren hervor:
- Ihre genetischen Anpassungen ermöglichen ihnen das Trinken von Salzwasser.
- Sie stehen für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Natur.
- Dank Schutzmaßnahmen hat sich ihre Population seit 2004 verdoppelt.
- Weitere Schutzmaßnahmen sind notwendig, da Bedrohungen wie Lebensraumverlust und Tourismus fortbestehen.
Die Zahl der Languren, die einst in den Hunderten lag, hat sich aufgrund menschlicher Einflüsse und Verlust ihres Lebensraums stark verringert. Derzeit gibt es nur noch etwa 85. Zwar ist ihre Zahl zuletzt wieder etwas gestiegen, doch bleiben sie bedroht, was bedeutet, dass wir schnell handeln und sie schützen müssen.
Die ökologische Perspektive zeigt, dass die Fähigkeit, in Salzwasser zu leben, auch für andere Arten Wege aufzeigen kann, um mit ähnlichen Umweltbedingungen umzugehen. Es unterstreicht die Bedeutung der genetischen Vielfalt innerhalb von Populationen, da selbst weit entfernte Gruppen notwendige Überlebensfähigkeiten entwickeln können. Dieses Beispiel verdeutlicht, was mit der genetischen Vielfalt geschieht, wenn die Populationsgröße abnimmt.
Cat Ba Languren: Erfolge und Herausforderungen im Schutz
Das Cat Ba Langur Schutzprojekt spielt eine entscheidende Rolle beim Erhalt dieser bedrohten Primaten. Seit 2019 wird das Projekt vom Zoo Leipzig geleitet, mit dem Ziel, den Lebensraum der Languren zu schützen und erfolgreiche Zuchtprogramme zu etablieren. Dank der Initiativen hat sich die Anzahl der Languren verdoppelt, was die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen bestätigt. Dennoch gibt es weiterhin Herausforderungen, wie die Zerstückelung ihrer Lebensräume und Inzuchtprobleme, die eine umfassendere Strategie erfordern.
Zum Schutz dieser Languren sind mehr als nur schnelle Naturschutzmaßnahmen erforderlich. Ein langfristiger Plan ist notwendig, um Schutzgebiete zu erweitern und Korridore zwischen getrennten Lebensräumen zu schaffen. Indem Wissenschaftler verstehen, wie sich die Languren an Veränderungen anpassen, können sie effektivere Strategien zum Erhalt der Biodiversität entwickeln. Dies gibt Hoffnung, dass wir auch in sehr abgelegenen Gebieten Lösungen finden können.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-52811-7und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Liye Zhang, Neahga Leonard, Rick Passaro, Mai Sy Luan, Pham Van Tuyen, Le Thi Ngoc Han, Nguyen Huy Cam, Larry Vogelnest, Michael Lynch, Amanda E. Fine, Nguyen Thi Thanh Nga, Nguyen Van Long, Benjamin M. Rawson, Alison Behie, Truong Van Nguyen, Minh D. Le, Tilo Nadler, Lutz Walter, Tomas Marques-Bonet, Michael Hofreiter, Ming Li, Zhijin Liu, Christian Roos. Genomic adaptation to small population size and saltwater consumption in the critically endangered Cat Ba langur. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-52811-7Diesen Artikel teilen